Schöne, neue Welt?

Die scheinbare Anonymität verleitet vor allem junge Menschen zu Freizügigkeit mit persönlichen Daten und Meldungen – Kriminelle spionieren Opfer bereits auf Facebook aus | Foto: www.bilderbox.com
  • Die scheinbare Anonymität verleitet vor allem junge Menschen zu Freizügigkeit mit persönlichen Daten und Meldungen – Kriminelle spionieren Opfer bereits auf Facebook aus
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Facebook liegt voll im Trend – viele haben Spaß damit, manche so ihre Sorgen. Denn: Wo sich viele Menschen tummeln (und sei es im virtuellen Raum) lassen auch zwielichtige Gestalten nicht auf sich warten. Das Problem: „Die Hemmschwelle für Täter ist geringer, weil man dem Opfer nicht ins Auge sehen muss“, weiß der Präventionsbeamte Christian Pöschl.

Tarnen und Täuschen im Netz
Der AVS-Psychologe Kurt Kurnig geht noch einen Schritt weiter: „Auf der Plattform tummeln sich entartete Charaktere, die sonst nirgendwo in der Öffentlichkeit zu finden sind.“ – Die scheinbare Anonymität des Internets macht’s möglich. „Die Möglichkeit des Tarnens und Täuschens steigt!“
Bei weitem haben die Gefahren auf Facebook nicht nur mit tragischen Fällen des Cybermobbings zu tun. Pöschl: „Die Funktion ,Orte‘ wurde bereits von Einbrechern ausgenutzt.“ Dabei sieht man als Facebook-Freund, wo sich andere Freunde aufhalten. Sind diese weit genug weg von ihrem Zuhause, schlagen die Täter in der Wohnung zu.
Geht es um das Bloßstellen von Schulkollegen in Facebook, sind meist junge „Selbstzweifler“ die Opfer. „Gerade in der Pubertät zweifeln viele an sich“, weiß Kurnig. „Junge Leute zwischen elf und 16 sind die Risikogruppe schlechthin.“ Pöschls Rat an Eltern: „Kinder zu Selbstbewusstsein erziehen – das ist die beste Prävention.“
Wenig gefestigte Menschen laufen auch Gefahr, Facebook-süchtig zu werden. „Wenn jemand im realen Leben nicht zurechtkommt, ist ausweichendes Verhalten die Folge“, so Kurnig. „Medien wie Facebook eignen sich gut dafür.“

"Die Gesprächsfähigkeit nimmt ab!"
Negative Folgen auf das Kommunikationsverhalten ortet AVS-Psychologe Kurt Kurnig in Facebook. „Die steigende Flut an Information setzt auch steigende Fähigkeiten zu Kommunikation voraus“, sagt er. Bessere Menschenkenntnis, klare Mitteilungen formulieren und die Fähigkeit, Konflikte zu lösen, seien einige davon. Aber: „Das Gegenteil ist der Fall“, warnt Kurnig.
Der Grund liegt auf der Hand. Um einen Gesprächspartner einschätzen zu können, benötigt es mehr als ein knappes Posting. Der Experte: „Man muss Stimme, Mimik, Gestik wahrnehmen – die Basis für Sympathie.“
Auf Facebook falle dies aber weg. Und: „Was man nicht wahrnimmt, reimt man sich zusammen und Missverständnisse entstehen.“ Diese würden zu Fehlverhalten führen. Im Schlimmsten Fall übertragen Überforderte dieses Verhalten ins reale Leben.“

Gefahren:
• Persönliche Daten – auch Angaben von Aufenthaltsorten – werden von Kriminellen missbraucht. Mit Persönlichem sparsam möglichst sein!
• Facebook heißt auch Eigenmarketing. Aber: „Eigenlob stinkt auch auf Facebook“, so Kurt Kurnig. „Es produziert Neider.“ Und man weiß nie genau, wer die Meldungen liest – Mobbing kann die mögliche Folge sein.
• Facebook lockt Leute, die im realen Leben keine Erfolge haben. „Man kann nicht nur virtuell erfolgreich sein“, so Kurnig. „Das Netz kann nur als Verteiler von real Erreichtem fungieren.“

Autor: Gerd Leitner

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