,Von Griechenland-Krise sollten wir lernen‘

Griechenland ist keine Insel. Wie die Hellenen mit ihrer Schuldenkrise umgehen, hat auch in der restlichen EU Folgen und damit auch für Österreich | Foto: www.photos.com
  • Griechenland ist keine Insel. Wie die Hellenen mit ihrer Schuldenkrise umgehen, hat auch in der restlichen EU Folgen und damit auch für Österreich
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Der unmittelbare Crash in Griechenland ist abgewendet – allerdings wieder nur vorübergehend. Wirtschaftsexperte Prof. Gottfried Haber gibt Antworten auf die brennendsten Fragen – wie es weitergeht und was die Krise der Griechen mit Österreich und Kärnten zu tun hat.

Was muss jetzt – nach einer weiteren EU-Zahlung in Griechenland passieren?
„Das Vertrauen in Griechenland ist auf dem Nullpunkt“, erklärt Haber. Deshalb kann der Staat keine neuen Kredite aufnehmen, die EU springt ein. „Die EU kann Griechenland aber nicht zu 100 Prozent finanzieren, weil andere Staatsfinanzen zusammenbrechen würden.“ Das Vertrauen wieder herzustellen ist das Gebot der Stunde. „Das Sparpaket muss unbedingt greifen.“

Welche Folgen haben die Proteste der Bevölkerung?
„Die Optik ist katastrophal“, ist Haber überzeugt. „Die Demonstrationen destabilisieren die Lage weiter, weil das Vertrauen von Banken und Investoren weiter nicht gegeben ist.“ Zeigten die Griechen, dass sie den Gürtel enger schnallen wollen, um die Finanzen wieder in Ordnung zu bringen, würden sie leichter Kredite erhalten.

Kann die EU Griechenland in die Pleite schicken?
Haber: „Ein Schuldenerlass klingt zwar sexy – er bedeutet aber einen Vermögensverlust für andere Staaten.“ Auch Österreich wäre – zu einem kleinen Teil – davon betroffen. „Unser Geld ist – etwa von Pensionsvorsorgen – auch teilweise in Griechenland veranlagt.“ Es wäre auch ein Signal an andere Staaten, „dass sie sich einfach aus der Verantwortung stehlen können“.

Manche fordern, Griechenland aus der Eurozone hinauszuwerfen. Was wären die Folgen einer neuen Währung?
Auch das würde Vermögensverlust für die anderen Staaten bedeuten. Haber erklärt: „Niemand würde auf die ,Drachme neu‘ vertrauen, sie würde also massiv abwerten.“ Damit wären auch die – in die neue Währung umgerechneten – Kredite von anderen EU-Staaten an Griechenland weniger wert. „Wir würden also weniger zurückbekommen.“

Wird der Griechenland-Urlaub der Kärntner jetzt teurer?
„Durch die Steuererhöhung wird einiges um ein paar Prozent teurer“, so Haber. Mittelfristig ortet er aber kein Problem. Der Grund: „Mehr denn je wollen die Griechen jetzt Touristen anziehen.“ Auch auf den Export ist Griechenland noch stärker angewiesen.

Ist der Euro in Gefahr?
„Hiobsbotschaften aus Griechenland senken den Euro“, erklärt Haber. Aber: „Ein schwacher Euro hilft der Exportwirtschaft.“ Und: „Innerhalb der Eurozone ist der Wert der Währung nicht relevant.“

Welche Konsequenzen sind aus der Krise zu ziehen?
„Österreich muss von den Griechen lernen“, so Haber, „schon jetzt Maßnahmen zu setzen, um das Budget in Ordnung zu bringen.“ Verschläft man das, „bekommt Österreich bei einer Verschärfung der Griechenland-Krise ein Problem“.

Autor: Gerd Leitner

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