Internetkriminalität kann jeden treffen: Die Falle im Netz schlägt zu

Mindestens 1 Million Österreicher wurden im Jahr 2016 durch Internetkriminalität geschädigt | Foto: © pixabay.com
  • Mindestens 1 Million Österreicher wurden im Jahr 2016 durch Internetkriminalität geschädigt
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FELDKIRCHEN. Das Internet ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken und wird heute ganz selbstverständlich und meist mehrmals täglich genutzt. Es ist hinlänglich bekannt, dass in dieser anonymen Welt viele Gefahren lauern, die sowohl persönlichen als auch wirtschaftlichen Schaden anrichten können. Mit einigen Tipps können Sie sich schützen. „Cyberkriminelle werden immer organisierter und entwickeln sich weiter“, weiß Christian Baumgartner IT-Ermittler von der Cybercrime-Einheit im Landeskriminalamt.

Niemand ist sicher

Wer nun meint, es trifft nur große Unternehmen, der hat weit gefehlt. Auch kleine Betriebe und Privatpersonen sind vor Angriffen aus dem World Wide Web nicht gefeit. Die Attacken werden technisch immer raffinierter. Anonymisierung, Verschlüsselung und die unbegrenzte Verfügbarkeit des Internets begünstigen Internetkriminalität massiv. Hoch spezialisierte, kriminelle Dienstleister arbeiten ständig an Programmen, die Cybercrime-Attacken für praktisch jedermann ermöglichen.

Schwachstelle Mensch

Neben den technischen Schutzmaßnahmen (Virenschutz, Firewall, Passwörter, usw.) stellt eine entscheidende Komponente in der Gefahren-Abwehr der Mensch selbst dar. Denn: die größte Schwachstelle ist der Mensch selber. Mangelndes Wissen sowie fehlende oder nicht sorgfältige Durchführung einfacher Vorgänge führen oft zu schweren Schäden, die leicht zu vermeiden wären. Die IT kann vieles, aber auf das Verhalten der einzelnen Menschen hat sie keinen Einfluss. Der beste Schutz ist wertlos, wenn Personen leichtfertig z.B. schadhafte E-Mails öffnen, die alle Daten verschlüsseln. Das heißt, jeder einzelne kann durch bewussten Umgang bestimmte Maßnahmen zur Prävention treffen.
Neue Datenschutzgrundverordnung

Nur ein Mausklick

Wie wichtig der Schutz von am PC gespeicherten Daten ist, wird auch mit Blick auf die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) deutlich. Im April 2016 wurde diese vom Europäischen Parlament beschlossen und gilt ab 25.5.2018. Sie regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten, die Rechte der Betroffenen und die Pflichten der Verantwortlichen. Jedes Unternehmen, das in irgendeiner Form mit personenbezogenen Daten arbeitet (z.B. Gästedatenbank führen, Rechnungen ausstellen, Lieferantendaten verwalten), ist betroffen. Personenbezogene Daten entsprechend zu schützen muss daher im betrieblichen Interesse aller stehen.

Fazit: In der digitalen Welt liegen Freud und Leid oft nur einen Mausklick voneinander entfernt. Viele Schäden können durch entsprechendes Wissen verhindert werden. Prävention ist eine der effektivsten Möglichkeiten der Kriminalitätsbekämpfung.

WOCHE: Was sind die häufigsten Fehler im Umgang mit dem Internet?
Christian Baumgartner:


 Zu den häufigsten Fehlern gehört sicherlich der sorglose Umgang mit Emails. Anhänge von Emails ohne Nachdenken zu öffnen, hat schon das eine oder andere Unternehmen in arge Bedrängnis gebracht. Die oft mit dem Betreff: Rechnung, Mahnung oder Bewerbung versehenen Emails sollen eine entsprechende Dringlichkeit vermitteln und Empfänger dazu verleiten, das Email zu öffnen. In vielen Fällen hatte der Empfänger nicht einmal einen Bezug zum Absender. Auch möchte man meinen, dass ein Link zu einer Bewerbung in einer Dropbox für private Personen oder Unternehmen, die überhaupt keine Jobausschreibung getätigt haben, kein Thema darstellen würde. Aber dem ist nicht so. Sehr oft siegt die Neugier und es werden unbedacht einfach Anhänge geöffnet oder Internetlinks angeklickt.

Wie und mit welchen Maßnahmen kann man sich privat und als Unternehmer wirksam schützen?

Verwenden Sie eine entsprechende Sicherheitslösung auf ihren Endgeräten. Firewall und Virenschutz sollen auf jedem Endgerät (PC, Notebook, etc.) installiert sein und aktuell gehalten werden. Gleiches gilt natürlich für mobile Endgeräte – hier sind ganz besonders Smartphones oder Tabletts mit dem Betriebssystem „Android“ gefährdet. 

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Betriebssystem und Ihr Virenschutz alle erforderlichen Updates erhalten. Ohne regelmäßige Updates steigt auch die Gefahr einer Infektion durch Computerviren usw. 

- Verwenden Sie im Internet auf jeder Webseite unterschiedliche Passwörter, welche aus Groß/Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Geben Sie keine Passwörter an andere Personen weiter und schreiben sie dies nirgendwo für andere Personen zugänglich auf.
- Stecken Sie USB-Sticks nicht einfach so an, sondern überprüfen Sie diese zumindest beim Anstecken mit einem Virenschutzprogramm.
- Entsorgen Sie alte Datenträger wie z.B. Festplatten, USB-Sticks, DVDs, etc. – indem Sie diese gezielt zerstören (lassen). Auch gelöschte Daten könnten sonst unter Umständen wieder hergestellt werden.
- Achten Sie darauf – wem Sie Ihre Zugangsdaten für Ihr WLAN überlassen und verwenden Sie keine Standardpasswörter beim Einrichten von WLAN-Hotspots. Im Unternehmens- bzw. Tourismusbereich ist das Anlegen eines eigenen Kunden- bzw. Gästenetzwerkes dringend zu empfehlen.


Was würden Sie als eine der wichtigsten Maßnahmen im Bereich der IT-Sicherheit bezeichnen?



Das Durchführen von Sicherungen zählt meiner Meinung nach zu einem der wichtigsten Sicherheitsaspekte überhaupt. Ob Ihre Daten ein Opfer eines Brandes, eines Computervirus oder einer Datenbeschädigung wurden – ist hierbei eigentlich gleichgültig. Um Ihre wertvollen Daten schnell und möglichst vollständig wieder herstellen zu können, sollten Sie auf eine regelmäßige Datensicherung achten. Das bedeutet, dass sie regelmäßig alle wichtigen Daten wie z.B. Bilder, Videos, Emails, Officedateien, Buchhaltungsdateien, etc. auf einem externen Datenträger (z.B. externe Festplatte) sichern sollten. Dieser Datenträger sollte jedoch getrennt vom gesicherten System aufbewahrt werden. Sollte die Sicherung am gleichen System liegen, würde sich ein entsprechender Passwortschutz für gesicherte Dateien anbieten.

Veranstaltungen zum Thema

Das Referat LebensWirtschaft der Landwirtschaftskammer bietet in Kooperation mit Polizei, Wirtschaftskammer und Rechtsanwältin Julia Klatil mehrere Veranstaltungen zum Thema „Sicher im Netz“ an. Dabei wird das nötige Wissen für das Erkennen und richtige Reagieren bei solchen Bedrohungen vermittelt. Zudem werden nützliche IT-Lösungen präsentiert und die neue EU-Datenschutzgrundverordnung und ihre Auswirkungen auf Vermieter und Direktvermarkter thematisiert.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos!

Termin: 14. März 2018, 19 bis 22 Uhr, Gasthof Malle in Pichlern

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