Rumpold auf der Linie von Martinz
Viel Streit um geplanten Um- oder Neubau des Ossiacher Gemeindehauses.
Von PETER KOWAL
Das alte Gemeindehaus in der Seegemeinde (735 Einwohner) ist in die Jahre gekommen. Nun streiten sich FPK-Bürgermeister Johann Huber und die VP-Fraktion um den Um- oder Neubau. „Wir würden mit einem Neubau des Gemeindeamtes die Hälfte der Betriebskosten sparen, denn das alte Gebäude hat immerhin 850 m2 und das neue ist um die Hälfte kleiner“, so der Gemeindechef.
Parkplätze gingen verloren
Doch für VP-Vizebürgermeister Gregor Krappinger würde ein Neubau die Gemeinde auf Jahre hinaus finanziell belasten. „Außerdem würden uns im Ortskern durch den Bau eines Vorplatzes für das neue Gemeindeamt zahlreiche Parkplätze verloren gehen“, so Krappinger.
Umbau ausfinanziert
Außerdem meint der VP-Mandatar, „ein Neubau wäre zu 50 Prozent nicht ausfinanziert. Bei den Umbaukosten würde es sich anders verhalten, der würde die Gemeinde nicht belasten. Er wäre ausfinanziert, der Bürgermeister müsste nur ja sagen.“
Vom Ex-Landesrat Josef Martinz wurde am 10. Jänner der Gemeinde folgendes Angebot unterbreitet: Bei einer Sanierung mit geschätzten Kosten von rund 400.000 Euro würden 50.000 Euro aus dem Konjunkturpaket II und 250.000 Euro aus Konjunkturrücklagemitteln zur Verfügung stehen. Zusätzlich hat Martinz auch eine Jubiläumsspende – im Zuge von „100 Jahre Gemeinde Ossiach“ – in einer Größenordnung von 50.000 bis 100.000 Euro in Aussicht gestellt. Somit könnte laut Martinz die Sanierung des Gemeindehauses ohne Eigenmittel der Gemeinde Ossiach finanziert werden.
Nach dem Rücktritt von Josef Martinz aus den Regierungsgeschäften kam aus dem Büro von Landesrat Achill Rumpold die Nachricht: „Im Sinne eines nahtlosen Überganges steht selbstverständlich auch Landesrat Achill Rumpold zu diesen Zusagen.“
Für Bürgermeister Johann Huber liegt der Fall naturgemäß anders. „Die Entscheidung, was passiert, trägt noch immer der Gemeinderat. Und da gibt es noch immer eine satte Mehrheit, die für einen Neubau ist. Da wird der Landesrat schon gute Gründe haben müssen, um gegen einen Neubau zu sein“, meint der Bürgermeister.
Lift für altes Haus
Johann Huber zweifelt die Umbaukosten an. „Die sind nur für eine Ebene berechnet. Außerdem darf man nicht vergessen, dass ein Amt mit zwei Geschoßen auch behindertengerecht ausgebaut sein muss. Da müsste auch ein Lift eingebaut werden. Schon allein damit würden die Kosten um einiges steigen“, so Huber.
Der Gemeindechef versprach allerdings sich um einen Termin mit Landesrat Achill Rumpold zu bemühen. „Da werde ich dann die Fakten auf den Tisch legen und neu verhandeln“, schließt Huber.
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