Klinik Floridsdorf
Keine Kreuze im KH-Nord
Dass im KH-Nord keine Kreuze in den Zimmern hängen, sorgt derzeit für Diskussionen. Aus Sicht der Krankenhausleitung ist es lediglich eine Maßnahme, um niemanden zu diskriminieren.
FLORIDSDORF. Religion und religiöse Symbole in öffentlichen Gebäuden sind schon seit Jahren ein heiß diskutiertes Thema. Jetzt brachte das Krankenhaus-Klinik Floridsdorf frischen Wind in die Sache. Seit sieben Monaten hat das Krankenhaus in Floridsdorf geöffnet und verzichtet komplett auf die sonst so üblichen Kreuze in den Zimmern.
Auf Begeisterung stößt man damit nicht bei jedem. „Das Abnehmen des Kreuzes ist eine kulturelle Selbstaufgabe. SPÖ-Bürgermeister Ludwig unterwirft sich damit endgültig dem Islam“, kritisiert etwa Wiener FPÖ-Obmann und Vizebürgermeister Dominik Nepp.
Keine Kreuze, keine Diskriminierung
Seitens des KH-Nord würde man allerdings auf eine andere Sichtweise setzen, betont Pflegedirektor Jochen Haidvogel. „Schon in der Planungsphase hat man überlegt, wie denn die Zimmer aussehen sollen und ob eben auch ein Kreuz drin sein soll. Nach intensiven Diskussionen haben wir uns bewusst dagegen entschieden“, erklärt er.
Der Hauptgrund dafür sei, dass man niemanden diskriminieren möchte. „Wir wollen, dass sich Patienten aller Konfessionen in unseren Zimmern wohlfühlen, und dass jeder gleich gut behandelt wird“, so Haidvogel. Zudem sei das KH-Nord weder ein staatliches noch ein christlich getragenes Spital.
Gebetsräume vorhanden
Seine Religion und Spiritualität kann man im KH-Nord dennoch ausüben. Denn im Krankenhaus sind eine christliche Kapelle, ein jüdischer Gebetsraum und eine Mosche vorhanden. Diese werden von den einzelnen Konfessionen betreut. „Sie werden von unseren Patienten auch gerne genutzt“, erklärt Haidvogel.
Zudem kann man sich von der Seelsorge religiöse Symbole, wie zum Beispiel ein Kreuz, ausborgen und in sein Zimmer mitnehmen. „Wir möchten jedem Patienten auf jeden Fall die Möglichkeit geben. Wir sind auch bereit, bei Bedarf, Vertreter anderer Konfession zu organisieren“, betont Haidvogel. Bei den Patienten scheint das Angebot gut anzukommen, Beschwerden habe es bisher noch keine gegeben.
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