Bürgerinitiative
Mahnwache für die Wechselkröte mitten im Donaufeld
Das Donaufeld ist und bleibt ein umstrittenes Areal. Mit ihm eng verbunden ist auch das Schicksal zahlreicher Tiere. Mit einer Aktion hat die Bürgerinitiative "Freies Donaufeld" nun auf die Wechselkröte aufmerksam gemacht.
WIEN/FLORIDSDORF. Einige Autofahrer mussten zuletzt im Donaufeld wohl oder übel sprichwörtlich die Kröte schlucken: Ihnen wurde die Durchfahrt von einer Protestaktion versperrt. Dazu aufgerufen hatte die Bürgerinitiative "Freies Donaufeld". Das Schlagwort lautete dabei "Mahnwache für die Wechselkröte". Die geschützten Tiere haben im Donaufeld nämlich seit Jahren ein Zuhause gefunden.
Ungefähr 10 Teilnehmer harrten bei der Aktion mehrere Stunden in der Kälte aus. "Wir haben etwa 25 illegale Durchfahrten verhindert, was an einem durchschnittlichen Krötenwandertag rund fünf gerettete Wechselkröten bedeutet hätte", betonen Margit Spacek und Robert Alder von der Bürgerinitiative.
Das Donaufeld beherbergt unter anderen streng geschützten Lebewesen auch die prioritär geschützte Wechselkröte - ihr Lebensraum befindet sich südlich und nördlich der Nordmanngasse, die sie auf ihren Wanderungen überqueren muss: "Allein die legal Zufahrenden in Richtung Alois Negrelligasse überfahren und töten jedes Jahr während der Kröten-Wanderung im Frühjahr und Sommer zahlreiche Tiere", so die Bürgerinitiative.
"Illegale Schleichwege"
"Freies Donaufeld" beklagt zudem, dass Bauträger, gemeinsam mit dem Wiener Wohnfonds durch unterschiedliche Maßnahmen den Lebensraum der Wechselkröte schädigen würden. Zusätzlich habe Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) durch die Sperre der parallel verlaufenden Straße „An der Schanze“ für vermehrten Kraft-Fahrzeug-Verkehr in der Nordmanngasse beigetragen. Die besagten Stellen wiederum garantieren, stets auf den Schutz der Tiere zu achten.
"Viele Autofahrer benutzen zusätzlich die Nordmanngasse als illegalen ‚Schleichweg‘: Die durchgehende Befahrung der Nordmanngasse zwischen Dückegasse und Fultonstraße ist entsprechend den Verkehrsschildern und laut Auskunft der MA 46 verboten", so Alder. Um auf die für die Wechselkröte bedrohliche Situation aufmerksam zu machen und
um bei den Kfz-Benützern einen Lerneffekt herbeizuführen, entschloss man sich zu der Aktion.
Diese habe, so Spacek, zudem einen positiven Nebeneffekt gehabt: "Überdies haben wir etlichen Müttern mit Kinderwägen, Hundebesitzern, Spaziergängern, Radfahrern und vielen mehr einen ungestörten Aufenthalt im Donaufeld verschaffen können, der ihnen auch legaler Weise zusteht."
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