21. Bezirk
Debatten rund um das Thema Barrierefreiheit in Floridsdorf
Für Rollstuhlfahrer sind einige Plätze im Bezirk eine besondere Herausforderung. Darauf soll möglichst bald reagiert werden, so die Forderung.
WIEN/FLORIDSDORF. Im Alltag stößt man ja gerne mal an Grenzen, doch wenn Barrieren das Leben von Menschen unnötig mühsam machen, gilt es aktiv zu werden. So etwa, wenn es um die Barrierefreiheit geht. Denn Orte, Plätze und Wege, die für viele Menschen alltäglich sind, können für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer zu schwer überwindbaren Hürden werden.
Das betont auch Gabriela Obermeir, selbst Rollstuhlfahrerin und mittlerweile in Floridsdorf an der oberen Alten Donau wohnhaft. Mit Interesse hat sie in diesem Jahr von der Verkündung der 21 Projekte für den 21. Bezirk durch Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) gehört. An sich war sie von der Transparenz und dem offengelegten Programm positiv überrascht.
Barrierefreiheit beginnt im Kopf
Einen Wermutstropfen gab es für Obermeir dann doch: "Ich war verwundert, dass Barrierefreiheit keinen Platz unter den 21 Projekten gefunden hat". Floridsdorf, so die Rollstuhlfahrerin, könne sich nämlich nicht mit Barrierefreiheit rühmen. Wenngleich es einige Gehsteigabschrägungen gebe.
"Es ist sehr mühsam, mit dem Rollstuhl unterwegs zu sein und ,behindert' ein inklusives Leben in der Gesellschaft zu führen“, so die Floridsdorferin. Sie wünsche sich deshalb, dass der Bezirk hier verstärkt aktiv wird. "Barrierefreiheit beginnt im Kopf! Wenn man darauf achtet, wird man schnell erkennen, wo sie zum Tragen kommen soll und muss", so Obermeir.
"Natürlich passieren insgesamt mehr Dinge als diese 21 Projekte pro Jahr und das Barrierefreimachen ist eine Querschnittmaterie, die sich durch viele Dienststellen in ihrer tagtäglichen Arbeit durchzieht", so der Bezirksvorsteher. Sowohl bei der MA 56 – Schulen, als auch bei der MA 10 – Kindergärten würde man sich darum kümmern. Auch bei der MA 42 – Wiener Stadtgärten und bei der MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau.
Und wieder der Franz-Jonas-Platz
Obermeir legt zudem den Finger auf eine besondere "Wunde" im Bezirk. Der Franz-Jonas-Platz habe nämlich in Sachen Barrierefreiheit noch deutlich Kapazitäten. "Zur Erklärung muss ich berichten, dass der Franz-Jonas-Platz 1994 bis 1996 geplant und errichtet wurde. Damals war Barrierefreiheit noch in einem anderen Planungsstand, als sie es heute ist", so Papai.
Nichtsdestotrotz sehe auch er eine Notwenigkeit, den Franz-Jonas-Platz in absehbarer Zeit umzugestalten: "Mehr Grün, bessere Fußgeherverbindungen und eine tatsächliche Barrierefreiheit, stehen hier ganz oben auf meiner Wunschliste. Der Franz-Jonas-Platz ist aber von der Größe und von der Finanzkraft nichts, was der Bezirk alleine stemmen kann."
Derzeit lasse er mit der Stadt Wien eine Sozialraumanalyse für den Franz-Jonas-Platz durchführen. "Dies ist der erste Schritt, um eine längerfristige Umgestaltung einleiten zu können", so der Bezirksvorsteher abschließend.
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