Jugendbanden & Co.
Florisdorfer FPÖ-Klubobmann Karl Mareda im Interview

Der Floridsdorfer FPÖ-Klubobmann Karl Mareda sieht im Bezirk noch einige Baustellen. | Foto: FPÖ Floridsdorf
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Der Klubobmann der FPÖ in Floridsdorf, Karl Mareda, zieht eine Zwischenbilanz des Jahres 2022. Die Situation von Jugendbanden im Bezirk sorgt bei ihm dabei ordentlich für Kopfzerbrechen. Zudem vermisst er innerhalb der Bezirksvorstehung Kooperationsbereitschaft.

WIEN/FLORIDSDORF. Es ist schon ordentlich Wasser die Donau entlang geflossen in diesem Jahr 2022 – Zeit, auch eine politische Bilanz zu ziehen. Die BezirksZeitung fragt deshalb bei den Parteien im 21. Bezirk nach, welches Fazit sie ziehen, wie man zentrale Themen im Bezirk bewertet und worauf man weiterhin den Fokus legen will. Dieses Mal haben wir mit Karl Mareda, dem Klubobmann der FPÖ in Floridsdorf, gesprochen.

Herr Mareda, der goldene Herbst ist über den Bezirk hereingezogen. Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen. Wie sieht diese bei Ihnen und der FPÖ aus?
KARL MAREDA: Ich denke da vor allem mit Sorge an das Thema Kriminalität. Es gibt leider einige Jugendbanden im Bezirk, gerade in dem Bereich wo es einen starken Migrationshintergrund gibt. Da passiert nicht viel von Seiten des Bezirks. Erst vor Kurzem war ich bei einer Veranstaltung in der Großfeldsiedlung, wo genau das thematisiert wurde.

Inwiefern?
Naja, es wurde angesprochen, dass das Thema Bandenbildungen in den größeren Gemeindebauten generell ein Problem darstellt. Ich bin selbst ein Kind der Großfeldsiedlung und ich kenne viele Menschen, die dort leben und viele von ihnen sind regelrecht verzweifelt. Da gibt es Berichte über Schutzgeld-Forderungen und Drohungen mit Messern. Selbst über Fälle von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wurde mir berichtet. Und trotzdem passiert hier einfach nichts und das ist mehr als ärgerlich. In der Pastorstraße ist die Situation besonders brenzlig. Doch nicht nur hier brennt der Hut.

Auch beim Thema Klimaschutz gebe es noch Luft nach oben. | Foto: FPÖ Floridsdorf
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Wo sonst noch?
Beim Thema Parkpickerl zum Beispiel. Das, wovon wir schon im Vorfeld gewarnt haben, ist nun eingetroffen. In Gassen, in denen es vorher kein Problem gab und sich über Jahrzehnte eine Regelung gefunden hat, wurde alles auf den Kopf gestellt. Hier wird gestraft, obwohl die dort praktizierte Praxis seit jeher einen gemeinsamen Konsens der Anrainer gefunden hat. Zudem wurden frei gewordene Parkplätze viel zu früh rückgebaut. Anstatt noch etwas abzuwarten, wurden sie schon anderweitig genutzt. Diese Parkplatzvernichtung führt nun wieder zu einer angespannten Situation. 

Beide angesprochenen Themen wurden von der FPÖ auch in der Bezirksvorstehung thematisiert. Wie beurteilen Sie die dortige Zusammenarbeit?
Die Zusammenarbeit mit der Bezirksvorstehung finden nur auf dem Papier statt. Es wird viel angekündigt und etwa Arbeitskreise gebildet. Doch damit ist den Menschen nicht geholfen. Am Ende des Tages fehlt das Sicherheitsgefühl und das Vertrauen in die Politik. Warum gibt es jetzt nicht mehr den Schrei nach mehr Polizeibeamten, wie er damals an der Tagesordnung war, als noch Herbert Kickl (FPÖ) Innenminister war?

Ein weiteres Thema, auf das Sie einen aktuellen Fokus gelegt haben, sind die steigenden Mietpreise. Da gab es neulich eine FPÖ-Veranstaltung im Bezirk. Mit welchem Resultat?
Da muss man in erster Linie sagen, dass es zu großen Teilen kein Thema ist, auf den der Bezirk großen Einfluss hat. Allerdings finde ich auch, dass in jenen Bereichen wo es einen Spielraum gibt, zu wenig getan wird. Beim Thema Energie hat man über Jahre sowohl von Seiten des Bundes als auch der Stadt Wien verpasst, eine Reaktion zu zeigen. Nun ächzen auch die Leute in Floridsdorf unter den hohen Mietpreisen und doch wird nichts getan, um den Menschen vor Ort zu helfen. Die Schwierigkeiten, die sich für viele schon aus den Jahren der Pandemie ergeben haben, werde so nur noch weiter verschärft. Da hat die Politik versagt und in gewissen Bereichen ganz klar auch jene auf kommunaler Ebene. Kaum gibt es irgendwo Krisen wird eine Arbeitsgruppe gebildet. Das Resultat: Es wird viel geredet und wenig gemacht.

Nun haben wir über einige negative Seiten gesprochen, wo aber sehen Sie positive Entwicklungen in diesem Jahr?
Die Umweltpolitik zum Beispiel versuche ich durchaus positiv zu sehen. In unserer Fraktion wurde die schon betrieben als es die Grünen noch gar nicht gab (lacht). Im Bezirk ist da das ein oder andere gemacht worden. Auch wenn mit den paar Baumpflanzungen objektiv gesehen nicht viel erreicht wird, sind sie für die Anrainer sicherlich eine gute Sache. Das hier nun mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, finde ich durchaus positiv. Man muss ja schließlich mehr auf die Wünsche der Steuerzahler nach Grünraum in der unmittelbaren Umgebung eingehen. Ich verwehre mich aber gegen das Argument, dass diese Baumpflanzungen zum Klimaschutz beitragen. 

Mareda bemängelt fehlende Kooperation in der Bezirksvertretung. | Foto: FPÖ Floridsdorf
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Was würden Sie demnach im Bereich Klimaschutz in Angriff nehmen?
Wir haben schon vor ein paar Jahren mit der SPÖ darüber diskutiert, dass wir für jeden neugeborenen Floridsdorfer einen Baum setzen könnten. So eine Art "Babywald" war schon lange meine Vision für den Bezirk. Jeder hätte dann die Patenschaft für seinen Baum. Doch stattdessen ist Floridsdorf dem Klimabündnis beigetreten. Dafür zahlen wir jedes Jahr 3.000 Euro. Getan hat sich seitdem eigentlich gar nichts. Um das selbe Geld hätten wir in den vergangenen Jahren fast 2.000 Bäume setzen können. Aber Oppositionspolitik ist nicht einfach.

Warum?
Wir haben in der Opposition ja nicht die politischen Möglichkeiten unsere Vorschläge umzusetzen. Dazu brauchen wir immer die Zustimmung der Mehrheitsfraktion. Oppositionspolitik ist also vor allem klassische Kontrolle und das Aufzeigen von Fehlentwicklungen. Und das tun wir mit größter Sorgfalt, auch wenn es einigen manchmal Weh tut, wenn gewisse Dinge angesprochen werden. Man bekommt da schnell den Nimbus des Buhmanns, der alles schlecht redet. Ja, das stimmt zu gewissen Teilen, aber genau das ist auch mein Job Fehlentwicklungen aufzuzeigen.

Noch ist das Jahr 2022 nicht zu Ende, was hat sich die FPÖ für den Schlussspurt vorgenommen?
Unser großes Hauptaugenmerk liegt auf dem Thema Sicherheit, gerade auch mit einem Fokus auf den Franz-Jonas-Platz. Ein Alkoholverbot wäre hier wünschenswert und auch mehr Sicherheitskräfte. Aber auch Verkehrspolitisch ist noch viel Luft nach Oben. Etwa die Vernetzungen und Verbindungen innerhalb des Bezirks auszubauen. Bezüglich der Kellergasse werden wir demnächst einen Antrag einbringen, dass man dort versenkbare Poller anbringen sollte. Und natürlich auch der Einsatz für den Grünraum im Bezirk. Man muss nicht immer alles verbauen, man kann auch Natur erhalten. Und einen Vorschlag zum Thema Energie hätte ich auch noch im Petto.

Und zwar?
Man könnte doch eine Photovoltaik-Anlage am Amtshaus montieren. Denn das Gebäude ist sehr groß und verbraucht viel Energie. Hier sollte man mit gutem Beispiel voran gehen und einen Teil des Stromes selbst erzeugen. Technisch ist es umsetzbar - wir sind mitten in der Energiewende. 

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