Wien-Wahl Floridsdorf
Wie steht es um die Gesundheit?
Die Spitzenkandidaten von Floridsdorf erklären, was es braucht, damit die medizinische Versorgung im Bezirk gewährleistet ist.
FLORIDSDORF. In den vergangenen Wochen hat die bz-Wiener Bezirkszeitung ihre Leserinnen und Leser aufgefordert, zu schreiben, welche Themen Floridsdorf vor der anstehenden Wien-Wahl bewegen.
Die medizinische Gesundheitsversorgung beschäftigt die Bewohner sehr. Nun nehmen die Spitzenkandidaten und -kandidatinnen der Parteien zu diesem Thema Stellung:
Georg Papai (SPÖ):
„In dieser Frage orientiere ich mich an Rückmeldungen von FloridsdorferInnen. Demnach fehlt es vor allem an Kinder- und AugenärztInnen. Die Ambulanzen der Klinik Floridsdorf sind zwar wichtige Eckpfeiler der örtlichen Gesundheitsversorgung, dennoch fordere ich als Bezirksvorsteher von den Gesundheitskassen laufend, weitere Facharztstellen in Floridsdorf einzurichten.“
Wolfgang Irschik (FPÖ):
„Nach vielen persönlichen Gesprächen mit der Bevölkerung musste ich feststellen, dass vor allem FachärztInnen der Augenheilkunde, DermatologInnen und InternistInnen fehlen. Von acht ausgeschriebenen Stellen für Allgemeinmedizin, sogennanten HausärztInnen, sind jedenfalls nur vier besetzt. Wir sind der Meinung, dass es in Floridsdorf mehr ärztliche Versorgung braucht.“
Heinz Berger (Grüne):
„Floridsdorf bräuchte insbesondere KinderärztInnen, AugenärztInnen und GynkäkologInnen. Wichtig ist uns außerdem eine gute Versorgung mit HausärztInnen in allen Bezirksteilen. Um den realen Bedarf zu erheben, wäre auch ein Monitoring der Wartezeit, bis man einen Termin bekommt und auch der Wartezeit in ver schiedenen Ordinationen sinnvoll.“
Christian Klar (ÖVP):
„Insgesamt gibt es in Floridsdorf immer mehr WahlärztInnen und weniger ÄrztInnen mit Kassenverträgen. Dies ist aber kein Problem, welches auf Bezirksebene gelöst werden kann. Als Flächenbezirk müssen wir aber darauf achten, dass es für alle FloridsdorferInnen möglichst kurze Wege zum Arzt gibt. Strategisch gut gelegene Facharztzentren können hier ein Beitrag sein.“
Hans-Jörg Schimanek (WIFF):
„In Floridsdorf sind vor allem zusätzliche KassenärztInnen im Bereich der Neurologie und Psychologie und, was uns die Pandemie aufgrund von Corona vor Augen geführt hat, für Lungenheilkunde besonders notwendig. Überdies sollten die durch Pension wegfallenden Kassenpraxen aller medizinischen Fachrichtungen stets umgehend neu und kompetent nachbesetzt werden.“
Judith Lederer (Neos):
„An Kassen-FachärztInnen fehlt es an allen Ecken und Enden. Besonders ins Auge sticht jedoch der hohe Mangel an KinderärztInnen. Wir fordern deshalb attraktivere Konditionen für niedergelassene ÄrztInnen sowie Primärversorgungszentren, um vor allem die wohnortnahe Versorgung sicherstellen und insbesondere teure Spitalsambulanzen so rasch wie möglich entlasten zu können.“
Christoph Baumgärtel (Links):
"Es geht nicht nur um fehlende Lungenfachärzte, Kinderfachärzte, Psychiater, es geht auch um viele andere, auch praktische Stellen. In Wien stagnieren die Kassenstellen seit 20 Jahren - und das trotz der schnell und stark wachsenden Wiener Bevölkerung. Links fordert 25 neue Kassenstellen für Floridsdorf, sowie freien Zugang und gleiche Qualität der ärztlichen Behandlung und Pflege, die Abschaffung der Klassenmedizin, Aufwertung der praktischen Ärzte und Beseitigung aller Selbstbehalte - insbesondere der Rezeptgebühr."
Marek Skalicka (Volt):
"Grundsätzlich sieht man, dass in Floridsdorf die Dichte an Fachärzten deutlich geringer ist als in den inneren Bezirken – spürbar etwa bei der Suche eines Hausarztes, Gynäkologen oder bei Terminvereinbarungen für eine Gastroskopie. Wir wollen, dass die Stadt Wien Praxen fördert, die auch Kassenpatienten behandeln. Außerdem sollten Gemeinschaftspraxen in Forderung gestellt werden. Dadurch können Ärzte unterschiedlicher Fachrichtung Synergien nutzen und somit effizienter arbeiten. "
Günther Koller (Mein Wien):
"Grundsätzlich ist dies ein Thema des Bundes, für sichere Versorgung mit Fachärzten die Rahmenbedingungen zu schaffen. Hier sind alle gefordert, Krankenkassen, Ärztekammer, Gesundheitsministerium. Seitens des Bezirkes können Überlegungen gemacht werden, welche Anreize geschaffen werden, um fehlende Ordinationen zu eröffnen. Nach verbindlicher Befragung kann die Bevölkerung darüber entscheiden, ob aus dem Bezirksbudget entsprechende Finanzmittel verwendet werden."
Hier lesen Sie mehr dazu, was die Spitzenkandidaten bezüglich künftige Bauprojekte im Bezirk und Infrastruktur vor haben.
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