Neue Straße im Bezirk? Anrainer protestieren gegen die B232
Der Bezirk will mit einer Straßentrasse der B232 die Wohngebiete entlasten, aber Anrainer protestieren dagegen mit einer Unterschriftenaktion.
FLORIDSDORF. Seit 30 Jahren gibt es in der Flächenwidmung die Straßentrasse der B232, seit 2005 einen diesbezüglichen Gemeinderatsbeschluss, aber bis jetzt wurde die Querverbindung von Stammersdorf ins Donaufeld, parallel zur Brünner Straße, nie realisiert. Bezirksvorsteher Georg Papai: „Weil aber Floridsdorf ständig wächst, muss auch die Infrastruktur, der Straßen- und öffentliche Verkehr, mitwachsen. Wir wollen daher die Auswirkungen von Teilstücken der B232 simulieren lassen.“
Ein entsprechender Antrag wurde im Bezirksparlament mit Mehrheit angenommen. Die MA 18, Stadtentwicklung und Stadtplanung, wurde daher mit einer Simulation einer Teilverwirklichung der Trasse zwischen Gerasdorfer Straße und Angyalföldstraße beauftragt. Papai: „Niemand möchte die Gesamttrasse verwirklichen, aber die Verkehrsstudie zeigt die Belastungen und Entlastungen der Gebiete.“ Einberechnet werden auch zukünftige Wohnbauten der kommenden drei Jahre, sowie die mögliche Auswirkungen von neuen Autobuslinien durch die neue Trasse. Im Februar 2019 sollen die vom Computer berechneten Szenarien vorliegen. Bei einem positiven Ergebnis werden danach weitere Schritte überlegt.
Protest von Anrainern
Gegen diese neue Hauptstraße durch dicht verbautes Wohngebiet und auch durch das letzte mitten in Floridsdorf gelegene Grünland formiert sich jedoch Widerstand. Eine Bürgerinitiative „NEIN zur B 232“ wurde gegründet und führte vergangene Woche eine Protestradfahrt auf der Trasse der geplanten B 232 durch. Die Initiative beklagt ein fehlendes Gesamtverkehrskonzept und fordert die Rückwidmung der Flächenwidmung.
„Wir haben jetzt schon rund 1.000 Unterschriften gegen die B232 gesammelt und wir werden so lange weiter Unterschriften sammeln, bis die B232 aus dem
Flächenwidmungsplan entfernt ist“, zeigt sich die Bürgerinitiative kämpferisch. Für die geplante Simulation sind die Einbeziehung des Einpendelverkehrs aus Niederösterreich und die Verkehrsströme aus der Donaustadt und Floridsdorf wichtig. Die Umsetzung von Teilstücken der B232 ortet die Bürgerinitiative als Umgehung von Auflagen wie Umweltverträglichkeitsprüfungen und wehrt sich auch gegen dieses Stückwerk. Eine gemeinsame Diskussion über die Verkehrssituation wäre wünschenswert.
Entlastung der Wohngebiete
Ein Teilstück der B232, zwischen Gerasdorfer Straße und der B3, sollte auch eine Entlastung der Gerasdorfer Straße und der Ruthnergasse bringen. Hier kommt es besonders zu den Stoßzeiten zu Staus und damit zu einer Belastung der Wohngebiete. Laut Bürgerinitiative würde jedoch eine weitere Straße auch weiteren Verkehr nach sich ziehen.
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