Bezirk Gänserndorf
Wir gehen Fitnessmythen auf den Grund
Um das Thema Gesundheit ranken sich viele Mythen. Speziell wenn es um Sport und Fitness geht, halten sich Aberglauben oft über Jahrzehnte hinweg hartnäckig. Wir haben uns gemeinsam mit dem Groß-Enzersdorfer Orthopäden Gerhard Funk einige Aussagen genauer angesehen und auf deren Wahrheitsgehalt geprüft.
BEZIRK. Menschen neigen oft dazu, dem Volksmund glauben zu schenken, ohne ihn zu hinterfragen. Doch man sollte nicht immer alle Aussagen, die vielleicht oft schon seit Generationen weitergetragen werden, für bare Münze nehmen. Gerade im Bereich Fitness, Sport und Bewegung kursieren Legenden, die manchmal zwar ein kleines Körnchen Wahrheit in sich tragen, aber im Grunde dennoch widerlegt werden können. Der Groß-Enzersdorfer Orthopäde hat sich einige Behauptungen genauer angesehen:
Menschen mit chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates sollten sich schonen und nicht zu viel Bewegung machen!
Gerhard Funk: "Gerade Patienten mit chronischen muskuloskeletalen Beschwerden sollten gezielt im Rahmen einer Physiotherapie Muskulatur aufbauen, um eine verbesserte Funktion zu gewährleisten. Ebenso wird der Erhalt der Knochendichte durch gezieltes Training gefördert, was ein mögliches Risiko von Knochenbrüchen mindert."
Im Alter bringt es dem Körper nichts mehr, mit Fitnesstraining zu beginnen
Gerhard Funk: "Niemand ist zu alt für Fitnesstraining. 'Wer rastet der rostet', sagt schon der Volksmund und nur wer aktiv bleibt fördert sein Wohlbefinden und seine körperliche Leistungsfähigkeit.
Ohne Muskelkater hat der Sport nichts genutzt
Gerhard Funk: "Ein alter Aberglaube, der nur bedingt stimmt. Bei starker Anstrengung kommt es zu Mikroeinrissen in den Muskelfasern, was als Muskelkater bekannt ist. Wenn diese Muskeleinrisse vom Körper 'repariert' werden, wachsen Muskeln vermehrt. Dennoch kann man auch ohne Muskelkater eine Verbesserung, eine Stärkung und ein Wachstum des Muskels erzielen."
Mit künstlichen Gelenken ist kein Sport mehr möglich
Gerhard Funk: "Der Profitennisspieler Andy Murray als bestes Beispiel zeigt, dass sich seit der Einführung der Endoprothetik, also der künstlichen Gelenke, einiges in den letzten Jahrzehnten getan hat. Nicht nur Breitensport, sondern auch Spitzensport, ist mit der entsprechenden Betreuung heute kein Tabu mehr."
Intensives Lauftraining schadet dem Körper
Gerhard Funk: "Übermäßiges Laufen kann zu einer Überbelastung des Bewegungsapparates führen. Es können Entzündungen der Sehnen, vermehrte Abnutzung der Knorpel, Ansatzentzündungen, aber auch so genannte Marschfrakturen entstehen. Ebenso, bei nicht gewohnter Belastung, kann das Herz-Kreislaufsystem überfordert werden und Schaden nehmen. Nichts desto trotz darf man die positiven Effekte sowohl auf die Muskulatur, das Herz-Kreislaufsystem als auch auf die Psyche nicht vergessen."
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