Autofahrer auf Hasenjagd
Der Bezirk Gänserndorf führt die Statistik der Verkehrsunfälle mit Wildtieren in ganz Niederösterreich.
BEZIRK. iBEZIRK. Herbstzeit ist Wild-Unfallzeit. Wildtiere sind jetzt besonders aktiv, und nicht immer enden die Unfälle glimpflich. 2014 wurden insgesamt 338 Menschen bei Wild-Unfällen zum Teil schwer verletzt, zwei davon starben.
Der Bezirk Gänserndorf führt die Todesstatistik bei Fallwild an. 1230 überfahrene Rehe und 1111 Hasen wurden 2014 registriert. Vor allem gut ausgebaute Freilandstraßen, die "Raserstrecken", sind bevorzugtes Jagdgebiet der Autofahrer. Die Jagdgesellschaften sind bemüht, Maßnahmen zu setzen, um die Unfallzahlen zu senken. So werden Reflektoren errichtet. Bezirksjägermeister Gerhard Breuer: "Es werden immer bessere Methoden entwickelt, so montieren wir seit kurzem Reflektoren mit Blau- statt Rotlicht und machen damit gute Erfahrungen." Die Reflektoren, die das Wild daran hindern sollen, die Straße zu queren, funktionieren allerdings nur in der Nacht, in der Dämmerung sind sie dagegen wirkungslos.
Teststrecken
Auf Versuchsstrecken, beispielsweise bei Lassee, werden gerade akustische Warnsignal-Sender getestet. Das vorbeifahrende Auto erzeugt einen Ton, der das Wild abschrecken soll. Die Kosten für diese Maßnahmen übernimmt in den meisten Fällen die Jagdgesellschaft. "Die Zahl der Unfälle im Bezirk ist dramatisch, ein Drittel des Rehwildes ist Fallwild. In einigen Bereichen wie im Raum Gänserndorf oder Rutzendorf haben wir bis zu 70 Prozent Fallwild", teilt Breuer mit.
Sowohl Jagdleiter als auch Polizei erinnern erneut an Maßnahmen zur Unfallvermeidung: das Tempo reduzieren, vor allem dort, wo Wildwechsel-Verkehrstafeln errichtet wurden. Sieht man ein Tier am Straßenrand, Abblendlicht einschalten.
Jeder Unfall mit einem Tier sollte bei der Polizei gemeldet werden, die Behörde informiert den zuständigen Jagdleiter.
Fallwild im Bezirk im Jahr 2014
Rehwild 1230
Rotwild 3
Schwarzwild 41
Hasen 1111
Fasane 384
Füchse 87
Steinmarder 46
Dachse 24
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