Diagnose Brustkrebs für alle

Die Gänserndorfer Radiologen Wilfried Schöner und Klemens Ender sehen in der neuen Krebsvorsorge nur wenige Vorteile.
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  • hochgeladen von Ulrike Potmesil

BEZIRK. "Ich möchte eine Mammographie machen lassen und beim Röntgenarzt wurde mir gesagt, ich bekomme im Mai 2018 einen Termin." Der Auersthaler Arzt Peter Kozlowsky wird seit 1. Jänner regelmäßig mit solchen Sätzen seiner Patientinnen konfrontiert. Heuer startete eine bundesweite, vom Ministerium verordnete Kampagne zur Brustkrebsvorsorge: das Mammasreening. Frauen werden alle zwei Jahre per Post zu Mammographie und Ultraschall eingeladen. Der Haken daran: Nur Frauen zwischen 45 und 69 Jahren bekommen den Brief. Jüngere oder ältere Frauen haben Pech gehabt. Die bekommen nicht nur keine Einladung, sondern auch keinen Termin für eine Vorsorgeuntersuchung.
"Ich hatte ein Patientin, die wie ein Häuflein Elend bei mir in der Ordination saß. In ihrer Familie gab es Brustkrebs-Erkrankungen, ihr selbst wurde die Untersuchung verweigert", ärgert sich Kozlowsky über das System. Der Bezirksärztevertreter hat mittlerweile einen Weg gefunden: "Auf der Überweisung steht nun statt ,Kontrolle' eine Diagnose - auch wenn die gar nicht stimmt."
Denn bei Verdacht auf Brustkrebs dürfen auch junge oder ältere Frauen zur Mammografie gehen. "Auf meinen Überweisungen steht jetzt meistens ,unklarer Tastbefund rechts'. So trickse ich das System aus", bestätigt der Gänserndorfer Gynäkologe Peter Bruck, der seine Patientinnen in solchen Fällen darüber aufklärt, dass kein Verdacht auf Krebs besteht - nur am Papier.
Der Gänserndorfer Radiologe Karl-Klemens Ender: "Das Mammascreening bringt für die Patientinnen, die Ärzte und unsere Mitarbeiter nur Nachteile." Denn der administrative Aufwand ist gewaltig, das neue Computersystem überlastet und die Frauen wurden von offizieller Stelle nicht informiert.
Obendrein werden die Befunde des Screenings nicht an den überweisenden Arzt geschickt. "Im schlimmsten Fall bekommt die Patientin die Diagnose Mammakarzinom, verwahrt den Befund zu Hause in einer Lade - und ich weiß nichts davon", sagt Kozlowsky, der allerdings einen Vorteil erkennt: "Es werden auch jene Frauen angeschrieben, die noch nie zur Kontrolle gegangen sind." Jede einzelne "Stubenhockerin" die zur Vorsorge geht, ist ein gesundheitlicher Gewinn.
Ulrike Potmesil

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