Meinung der Gänserndorfer Redaktionsleiterin
Die träge Masse der Ölmultis bewegt sich
Das Gesetz der Trägheit der Masse betrifft auch uns Menschen. Wir sind von Natur aus bequem, die meisten von uns verändern erst dann etwas, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt.
Das für Pazifisten schwer erträgliche Zitat Heraklits: "Der Krieg ist der Vater aller Dinge" bestätigt diese Theorie: Erst wenn die Energiepreise in schwindelerregende Höhen klettern, wenn Rohstoffe knapp werden und die Inflation besorgniserregende Dimensionen erreicht, handeln die Entscheidungsträger. Schön langsam kapieren's alle: Wir müssen uns von fossilen Brennstoffen unabhängig machen. Und sieh da, jetzt werden politische Entscheidungen zur Energiewende beschleunigt, investieren Konzerne intensiv in Forschung zu alternativer Energie.
Ölmultis machen inzwischen mit dem Krieg Milliardengewinne, doch auch ihr Höhenflug ist nicht für die Ewigkeit, was den Managern der Ölkonzerne sehr bewusst ist. Sie beschleunigen gerade den Umbau ihres Geschäftsmodells. Sogar die OMV investiert in grüne Technologien, man will bis 2050 energieneutral sein. Auch träge Masse bewegt sich - irgendwann.
Ulrike Potmesil
Redaktionsleiterin Bezirksblätter Gänserndorf
ulrike.potmesil@regionalmedien.at
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