Landnahme - die Premiere
Filmische Zeitreise zu 1.000 Jahre Groß-Enzersdorf

- Mittelalterhäuser wurden für den Film errichtet.
- Foto: Stadtgemeinde Groß-Enzersdorf
- hochgeladen von Ulrike Potmesil
Landnahme 1021 - Der Film zu 1.000 Jahren Groß-Enzersdorf, wird am Freitag, den 9. September erstmals vorgestellt.
Erstaufführung: 9.9.22, 20 Uhr & 21:30 Uhr
Filmvorführungen: 10.9.22, 10 Uhr - 19 Uhr
bei den Mittelalterhäusern
GROSS-ENZERSDORF. 1021: Die filmische Zeitreise von Regisseurin Anita Lackenberger führt Richtung Osten, ins heutige Marchfeld, damals eine unsichere Grenzregion, in der viele Völker und Besiedelungen gekommen und gegangen waren. Eine Region ohne klare Besitzverhältnisse.
In der Schenkungsurkunde von 1021 werden die benediktinischen Mönche von Weihenstephan mit der „Landnahme“ beauftragt. Für das (heilige röm.) Reich ist es eine „terra nullum“, die neu vergeben wird. Aber die Urkunde selbst zeigt, dass es hier sehr wohl Servitute, Rechte und Pflichten gibt, die von Menschen erbracht und vergeben werden.
Mit den Mönchen kommen Siedler aus Bayern, die das Land kolonialisieren, und sie treffen hier auf Menschen, die schon in dieser Region wohnen, von denen die Geschichtsforschung jedoch wenig weiß.
Rückzugsgebiet
In kriegerischen Konflikten der nächsten Jahrhunderte werden sie noch oft aufeinandertreffen: Ungarn und Mährer sind nicht nur Nachbarn, sondern originäre Bewohner dieser Landschaft. Damals wie heute ist es ein Grenzgebiet und zugleich ein Rückzugsgebiet, weil es am Rande von anderen Herrschaftsregionen liegt. So wie das neu gegründete und vor allem auch neu christianisierte Reich der Ungarn. Auch Slawen aus dem Einzugsbereich über der March bewohnen die Region.
Nicht alle sind Christen, die hier wohnen. Zwar ist die offizielle Christianisierung mit der Krönung des Königs Stephan von Ungarn im Jahr 1000 abgeschlossen, aber nicht alle erkennen diesen Schritt an. Und die „Ränder“ von Herrschaftsbereichen, die dem ungarischen Reich benachbart sind, nützen Menschen, die dem alten schamanistischen Glauben treu bleiben, weiterhin als Rückzugsgebiete. Für die Christianisierung Ungarns sind im Wesentlichen die Benediktiner zuständig. Das Herz in Ungarn ist das Kloster Pannonhalma, kaum mehr als 50 Kilometer Luftlinie von der heutigen ungarisch-österreichischen Grenze entfernt.
Die Erstaufführung dieses Films ist ein großes Ereignis für Groß-Enzersdorf - diese Region und die Zeitlinie 1021 ist das Herz des dokumentarischen Films
Mittelalterhäuser an der Stadtmauer
Im Rahmen des Films und mit Förderung durch die Landesausstellung 2022 wurden Mittelalterhäuser an der Stadtmauer von Groß-Enzersdorf errichtet, die die Geschichtsträchtigkeit der Stadt betonen. Anstatt sie als Kulissen nach dem Dreh einfach wieder abzureissen, nutzte die Stadtgemeinde den Synergieeffekt und sie sollen Workshops ( mittelalterliches Handwerk) und Ausstellungen als Hintergrund dienen. Auch die Filmpräsentation findet deshalb dort statt. Dort wird nicht nur der Film Freitagabend zweimal und Samstag ab vormittag non stop auf einer Videowall gezeigt sondern auch mittelalterliche Speys und Trunk gereicht und Handwerk gezeigt.
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