Hohenau an der March
Im Kampf gegen das Unkraut mit der Unkrauthexe
Die Gemeinde Hohenau hat eine neue Lösung der Unkrautbekämpfung und möchte auch in Sachen Klimaschutz ihren Beitrag leisten.
HOHENAU AN DER MARCH. Im August dieses Jahres hat Bürgermeister Wolfgang Gaida versprochen, für ökologische Abhilfe bei Mängeln in der Unkrautbekämpfung zu sorgen. "Nicht nur das, auch der große Wille, eine gänzlich pestizidfreie Bekämpfung zu realisieren, war von Beginn an vorhanden, auch wenn gar keine glyphposathaltigen, sondern nur mehr Produkte mit der „Natur im Garten – Plakette“ verwendet wurden", sagt Gaida. Nun scheint eine optimale Lösung gefunden.
Gerät um 25.000 Euro
Das thermische Verfahren, wie es angewendet wurde, zerstört durch die mit Gas erzeugte Hitze das Eiweiß in der Pflanze. Leider bringt dieses Verfahren keine Wurzelwirkung mit sich und die Unkräuter treiben nach wenigen Tagen wieder aus. Und das sogar vermehrt, da sich beim Annähern mit der heißen Luft die Samen der Pflanzen in der Umgebung verteilen und neue Keimlinge bilden.
Nach aufwendiger Recherche sowie Gerätetests und -vorführungen in Zusammenarbeit mit den Bauhofsmitarbeitern steht nun die umweltverträgliche Richtung fest, in die es im Kampf gegen Unkraut gehen wird: Mit entsprechendem Gerät wird Wasser auf fast 100° Grad erhitzt und durch breite, duschkopfartige Brausen ausgebracht. Aufgrund seiner Wärmeleitfähigkeit gegenüber anderen thermischen Verfahren erzielt Wasser die höchste Tiefenwirkung. Damit wird ein nachhaltiges Absterben der Pflanze und der Wurzel garantiert. Einziger Nachteil: die aufwändige und damit in der Anschaffung teure Technik. Trotzdem hat der Gemeindevorstand den Ankauf eines "Trailers" zum Preis von rund 25.000 Euro beschlossen.
Die abgestorbenen Pflanzenteile sollen dann nicht mehr mit einer Motorsense entfernt werden, die zu viel Schmutz aufwirbelt und für Verunreinigung der Straßen und Wege sorgt, sondern mit einer sogenannten Unkrauthexe. Der Gemeindevorstand hat auch den Ankauf dieses Geräts zum Preis von 3.600 Euro bereits beschlossen.
Prozessbegleitung durch Experten
Noch ökologischer wird die Pflege des öffentlichen Raums dann im nächsten Schritt, wenn mit entsprechenden Bepflanzungsplänen eine naturnahe, pflegeleichte und nützlingsfördernde Gestaltung des Straßenbegleitgrüns umgesetzt werden soll. "Der Weg zu ökologisch gepflegten öffentlichen Grünräumen ist bestimmt der richtige, auch wenn es ein bisschen Zeit für die Umstellung benötigt. Der Prozess wird von Natur im Garten - Experten begleitet und laut deren Einschätzung etwa zwei bis drei Jahre dauern", so der Bürgermeister.
Im Vergleich zu herkömmlichen Bepflanzungen benötigt aber ein auf ökologische Bewirtschaftung ausgelegter Grünraum dann weniger Pflege und es können dadurch in der Erhaltung auch Kosten gespart werden. Pflanzenvielfalt, dauerhafte Bepflanzungen mit Stauden und Gehölzen, Bodenpflege und die Schaffung natürlicher Nischen können Pflegearbeiten wie Unkrautjäten minimieren. Die Grünflächen der Gemeinde werden dann nicht nur ein Blickfang sein, sondern auch das Wohlbefinden der Menschen fördern.
Gaida sind Bäume ebenfalls wichtig
Durch die Herausforderungen des Klimawandels werden Grünflächen noch wichtiger. Aber auch die Anforderungen sind andere, weshalb hitzeresistentere Pflanzen eine Rolle spielen müssen. Auch Bäume sind Bürgermeister Wolfgang Gaida wichtig. Sie filtern die Luft und bringen Abkühlung an heißen Tagen. Aber auch hierbei muss man regelmäßig die richtigen Pflegemaßnahmen und bei Neupflanzungen auf die richtige Auswahl setzen.
"Als Ersatz für einen Teil der kaputten Bäume, die heuer gefällt werden mussten, hat der Gemeindevorstand deshalb den Ankauf von Bäumen im Wert von rund 6.000 Euro beschlossen und dabei auf standortgerechte Baumarten wie Eichen, Buchen und Linden geachtet", so Wolfagng Gaida abschließend.
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