Marchfeld macht mobil
Neue Mobilitätsmodelle für die Bevölkerung und Touristen sollen Aufschwung bringen.
MARCHFELD. Soll der öffentliche Verkehr dem aktuellen Bedarf entsprechend installiert werden oder schaffen bessere Angebote mehr Bedarf? Die berühmte Henne-oder-Ei-Frage beschäftigt die Mobilitätsplaner zunehmend. Denn der öffentliche Verkehr wird in dünn besiedelten Regionen, wie dem zentralen und östlichen Marchfeld, wenig genutzt. Allerdings ist das Angebot nur mäßig attraktiv.
Eine Studie der LEADER-Region Marchfeld (LEADER ist ein EU-Förderprogramm für den ländlichen Raum) zeigt: Die Verkehrsinfrastruktur ist sowohl für regionale Bedürfnisse als auch die touristische Mobiliät unzureichend. Das Ergebnis der Studie ist einigermaßen ernüchternd.
Der Busvkerehr entspricht einer Minimalversorgung auf niedrigem Qualitätsniveau, eine Abstimmung der Linien untereinander und die Anbindung touristischer Ziele fehlen.
Bahnausbau
Die Nordbahn soll mit besserem Takt und kürzeren Fahrtzeiten attraktiviert werden, die Ostbahn über Marchegg soll in Zukunft und mit ihrem Ausbau, der heuer gestartet wurde, zur touristischen Hauptader werden.
Das Angebot der Anruf-Sammeltaxis (Marchfeld-AST) soll ausgebaut werden. Es fehlt an Informationen für die potenziellen Fahrgäste, weiß LEADER-Marchfeld Geschäftsführerin Susanne Gugerell: "Die Gemeinden müssen die Fahrpläne bekannt machen, wir brauchen Informationsveranstaltungen und eine Hotline am Gemeindeamt, damit sich jeder möglichst rasch und einfach über die Fahrzeiten der Öffis informieren kann."
Alltags- und Tourismusverkehr sollen verknüpft werden, man will Synergien nützen. "E-Car und nextBike können unter der Woche von Pendlern und am Wochenende von Touristen genützt werden", ist Gugerell überzeugt. Dazu, so meint sie, müssen die Gemeinden der Region eine gemeinsame Strategie entwickeln und mit Überzeugung verfolgen. Davon ist die Region noch weit entfernt. "In manchen Orten wird jede Initiative, die Veränderung bringt, abgeblockt", weiß Gugerell. Tradition wird in der landwirtschaftlich geprägten Region großgeschrieben.
Zur Sache
Die Gemeinden Untersiebenbrunn, Obersiebenbrunn und Leopolsdorf erstellen ein Mikro-Mobiltätiskonzept - es soll ein Vorzeigeprojekt für die Region werden. Vom 25. bis 27. September findet dazu eine Informationsveranstaltung statt. Derzeit läuft eine Haushaltsbefragung in den drei Gemeinden, um den genauen Bedarf der Bürger zu erheben.
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