Gänserndorfer Vogel-Killer
Polizei hat einen 69-jährigen im Visier

- Oft handelt es sich bei den vergifteten Tieren um Rotmilane
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In den vergangenen Monaten, fast Jahren wurden immer wieder getötete Greifvögel in Niederösterreich entdeckt. Allen voran bei uns im Bezirk in der Umgebung Zisterdorfs. Jetzt hat die Polizei einen Verdächtigen im Visier: Ein 69-jähriger Mann aus dem Waldviertel soll mehrere Greifvögel vergiftet haben. Bei ihm könnte es sich um einen Jäger handeln.
BEZIRK GÄNSERNDORF. Im der Causa der vergifteten Greifvögel in unserem Bezirk könnte es nun einen Knalleffekt geben. Denn: In einem Haus im Waldviertel (Bezirk Waidhofen an der Thaya) wurden das mehrmals verwendete Gift "Carbofuran" und mehrere tiefgefrorene Tierkadaver gefunden, bestätigte Polizeisprecher Heinz Holub..
Nicht geständig: Anzeige auf freiem Fuß
Der Verdächtige Mann ist nach Angaben der Polizei jedoch nicht geständig, er wurde seitens der Staatsanwaltschaft Krems auf freiem Fuß angezeigt. Sichergestellt wurden bei dem 69-Jährigen die Kadaver eines Uhu, von mehreren Füchsen und Mardern. Ob all diese Tiere eventuell vergiftet worden sind, wird eine veterinärmedizinische Untersuchung der Universität Wien klären.
Carbofuran: Das verbotene Gift
Immer wieder wurden in den vergangenen Monaten tote Greifvögel im Bezirk Gänserndorf gefunden (Die Bezirksblätter Gänserndorf hatten darüber berichtet). Auch in Waidhofen an der Thaya entdeckte man im Jänner diesem Jahres einen toten Seeadler dem das in Österreich verbotene Pestizid "Carbofuran" nachgewiesen werden konnte. Sowohl der Verkauf, die Anwendung und der Besitz dieses tödlichen Gifts sind in Österreich streng verboten.
Carbofuran ist nicht nur für die Vögel sondern auch für Menschen, Hunde und Katzen äußerst gefährlich und hochtoxisch. Bereits geringe Mengen könnten große Probleme verursachen. Nachdem im konkreten Fall kein Köder gefunden wurde, konnte nicht festgestellt werden, wo das Gift ausgelegt wurde. Seither ermittelte die Polizei intensiv nach einem möglichen Täter.
Ein Jäger als möglicher Tatverdächtiger?
Der verdächtige Waldviertler ist einigen Aussagen zufolge selbst Jäger, die Polizei und der Jagdverband bestätigten dies auf Anfrage aber vorerst nicht. Sollte sich der Verdacht bestätigen, kündigte der Niederösterreichische Jagdverband am Mittwoch „disziplinäre Folgen und Sanktionen“ an.

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Der Jagdverband betonte in einer seiner Aussendungen auch, dass das illegale Auslegen von Giftködern verurteilt werde. „Dabei handelt es sich um kriminelle Taten, die die Artenschutzbemühungen für Greifvögel und andere geschützte Wildtiere unterminieren und eine Gefahr für Haustiere darstellen“, hieß es.


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