Marchfeldschnellstraße S8
Verkehrsministerium gibt grünes Licht zu S8
"Go" hieß es seitens des Verkehrsministers. Dieser gab den positiven Abschluss der Umweltüberprüfung bekannt. Gegner der S8 sehen das anders.
BEZIRK. Für die geplante Marchfeld-Schnellstraße wurde jetzt eine entscheidende Hürde genommen. Das Verkehrsministerium gab bekannt, dass die durchgeführte Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) positiv abgeschlossen wurde. Verkehrsminister Norbert Hofer hatte diese Aussendung an alle Beteiligten übermittelt und zeigt sich hinsichtlich der Entscheidung erfreut: "Die 14,4 Kilometer lange Schnellstraße erschließt die Region Marchfeld optimal und entlastet die 18.000 Anrainerinnen und Anrainer wirksam vom Verkehr."
Den Bewohnern der Gemeinden Gänserndorf, Strasshof, Deutsch-Wagram, Obersiebenbrunn, Markgrafneusiedl und Raasdorf werde die S8 „ein deutliches Plus an Lebensqualität verschaffen“, erklärte er. Der Baubeginn der Schnellstraße wird derzeit noch für das Jahr 2021 eingeplant, zwei Jahre später soll sie dann auch schon fertig sein.
Befürworter und Gegner
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Gänserndorfs Bürgermeister René Lobner freuen sich über die Entscheidung. Für sie ist diese nämlich „lange überfällig“. Schleritzko erwartet sich durch den künftigen Ausbau nicht nur eine Entlastung der Anrainer, sondern auch „Möglichkeiten, neue Betriebe und damit neue Arbeitsplätze in die Region zu holen und das Marchfeld damit wirtschaftlich weiter zu stärken.“
Die gegen den Bau der S8 tätige Umweltorganisation Virus hingegen zeigt sich wenig beeindruckt. Sprecher Wolfgang Rehm: "Der S8-Bescheid dürfte zwar im Busch sein, es ist aber völlig bedeutungslos, was der Verkehrminister, der selbst Behörde für die eigenen Projekte ist, macht."
Einspruch wird erwartet
Lobner sieht nun „ein Etappenziel erreicht“, erwartet aber nach dem positiven Bescheid einen Einspruch von den Projektgegnern. "Ich werde mich weiterhin intensiv für den Bau der Marchfeldschnellstraße einsetzen", versicherte er.
Schon vor fast acht Jahren hatte das Verfahren rund um die Umweltverträgichkeitsprüfung begonnen und wurde immer wieder abgeändert. Im Fokus der Prüfung standen laut Ministerium vor allem die Bereiche Lärm und Naturschutz. Die Gegner hatten etwa kritisiert, dass die geplante Trasse durch Naturschutzgebiet führe und damit den Triel - eine geschützte Vogelart - gefährde. Die Umweltorganisation Virus ist sich sicher, dass die Verfahren rund um die S8 noch Jahre andauern und letztendlich ein Bau der Schnellstraße nicht Zustande kommt.
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