Helfer auf vier Pfoten
Weinviertler Therapiebegleithunde

- Die ausgebildete Therapiebegleithündin Ilvy arbeitet gemeinsam mit Gabriele Marschitz ein Mal pro Woche im Kindergarten.
- Foto: Marschitz
- hochgeladen von Elisabeth Bendl
Der Wunsch und die Bereitschaft, den eigenen Familienhund zum tierischen Therapeuten ausbilden zu lassen, ist groß. Um der Nachfrage gerecht zu werden, haben Gabriele und Kristina Marschitz beschlossen, eine Ausbildung im Weinviertel anzubieten und den Verein "Therapiebegleithunde Weinviertel" gegründet. Am 26. März startet in Hohenau der erste Lehrgang zum Therapiebegleithund.
HOHENAU. Gabriele Marschitz arbeitet hauptberuflich als Elementarpädagogin. Seit 2018 ist Ilvy ein Mal pro Woche für 50 Minuten bei Marschitz im Kindergarten im Einsatz. Sie ist dabei die Partnerin für die Kinder, die viel von der Australian Shepherd Hündin lernen können. Marschitz erklärt:
"Durch Ilvy lernen die Kinder, wie man richtig mit Hunden umgeht. Je früher sich die Kinder korrektes Verhalten aneignen, desto harmonischer ist das Zusammenleben zwischen Hund und Kind. Aber auch Kinder, die Sprachdefizite haben, profitieren von meiner Hündin. Sie ist sozusagen eine Art 'Brückenbauerin', die Kinder kommunizieren dann über den Hund."
Um möglichst vielen interessieren Hundehaltern die Möglichkeit zu geben, ihre Tiere - nach einem vorangehenden Eignungstest - im professionellen Rahmen ausbilden zu lassen, bieten Gabriele Marschitz und Kristina Marschitz ab März einen Lehrgang zum Therapiebegleithund an. Die Teilnehmer können dabei geballtes Fachwissen erwarten: Gabriele Marschitz ist Fortbildungsvortragende im Bereich Therapiehunde in der Elementarpädagogik, Kristina Marschitz ist akademisch geprüfte Kynologin, tierschutzqualifizierte Hundetrainerin und Hundezüchterin. Mit ihrem Lehrgang wollen die beiden Expertinnen eine qualitativ hochwertige Ausbildung anbieten, die danach durch das Messerliinstitut zertifiziert wird. Erst nach dieser Zertifizierung darf das Mensch-Hund Team offiziell in Niederösterreichischen Institutionen arbeiten. Diese Zertifizierung muss jedes Jahr wieder erworben werden, auch regelmäßige Fortbildungen sind für ein Weiterarbeiten notwendig.
Einsatzgebiete von Therapiebegleithunden
Eines sei vorweggenommen: Tiergestützte Therapie oder Pädagogik bleibt dem Fachpersonal vorbehalten. Tiergestützte Interventionen dürfen auch von Laien unter Aufsicht durch und in Absprache mit Fachpersonal durchgeführt werden. Die Einsatzgebiete sind vielfältig. Die ausgebildeten Hunde können nicht nur, wie etwa Ilvy, im Kindergarten eingesetzt werden sondern auch in Schulen, Senioren- oder Pflegeheimen, im Hospiz oder der Geriatrie können die Tiere den Alltag der Menschen aufwerten. Auch bei Schwerstbehinderten ist der Einsatz von Therapiebegleithunden eine Bereicherung. Dabei vergessen werden darf nicht, dass sowohl Ausbildung als auch Einsatz immer "pro Hund" geschehen sollen.
"Der tierische Therapeut soll seinen Job mit Freude machen und nicht überfordert werden. Deshalb gelten auch strenge Vorgaben. Es dürfen maximal acht Einsätze pro Monat oder zwei Einsätze pro Woche absolviert werden",
erklärt Kristina Marschitz. Es müsse auch bedacht werden, dass nicht jeder Hund in jeden Bereich passt. Ein Hund, der gerne im Seniorenheim arbeitet, hätte vielleicht im Kindergarten keine Freude. Das müsse auf alle Fälle mitbedacht werden.
Mit Vorfreude und voller Motivation in den ersten Lehrgang
Gabriele und Kristina Marschitz sind hoch motiviert:
"Wir reden schon ewig darüber, einen Therapiebegleithundelehrgang auszurichten. Wir haben im Laufe der Jahre viel Wissen und Erfahrung angesammelt und das möchten wir gerne weitergeben. Im besten Fall können alle Teams durch den Lehrgang und die darauf folgende Arbeit ihr Leben und das anderen Menschen zum Positiven verändern. Ganz besonders wichtig ist es für uns, dass der richtige Umgang mit dem Hund in die Welt hinaus getragen wird. Die Bewusstseinsbildung, wie das Verhalten dem Hund gegenüber aussehen soll, soll vorangetrieben werden."
Die Nachfrage von Seiten diverser Institutionen ist auf alle Fälle da. Deshalb möchten Gabriele und Kristina Marschitz in einem nächsten Schritt eine Plattform gründen, auf der zertifizierte Teams ihre Dienste anbieten können und damit ihr erworbenes Fachwissen in die Welt hinaustragen können.
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