Kooperation CERN und MedAustron
Zeitreise vom Urknall bis zur Krebstherapie

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner besuchte das Genfer Kernforschungszentrum CERN, in dem eng mit dem MedAustron Wiener Neustadt zusammengearbeitet wird. | Foto: NLK/Burchhart
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  • Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner besuchte das Genfer Kernforschungszentrum CERN, in dem eng mit dem MedAustron Wiener Neustadt zusammengearbeitet wird.
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Neue Behandlungsmethoden für Krebspatienten: die Europäische Kernforschungsorganisation und MedAustron in Wiener Neustadt arbeiten an einem gemeinsamen Projekt.

GENF/WIENER NEUSTADT. Warum existieren wir? Wieso gibt es etwas und nicht nichts? Im Zentrum der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN), in Meyrin im Kanton Genf,  wollen Atomphysiker nicht weniger als die Gesetze des Universums entdecken. Sie suchen nach den größten und kleinsten Teilen des Universums, aber die spannendste aller Fragen ist hier jene nach der dunklen Materie. Um diese irgendwann in absehbarer Zeit zu beantworten, simulieren sie den Urknall. Milliarden mal.
Im unterirdischen Large Hadron Collider – dem ringförmiger Teilchenbeschleuniger - werden kleinste Elemente auf eine 27 Kilometer lange Bahn geschickt, damit sie schließlich in nahezu Lichtgeschwindigkeit aufeinander treffen. Das ist wie eine Zeitreise zum Beginn unseres Universums vor 13, 8 Millionen Jahren - mit einer Milliarde Explosionen pro Sekunde.

Im Inneren des CERN, dem Europäischen Zentrum für Kernforschung. | Foto: NLK/Burchhart
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Die Suche nach der dunklen Materie lief bis dato ergebnislos. Die Forscher wissen, wie sie aussehen würde, haben sie aber noch nicht gefunden. Es wäre jedenfalls die Entdeckung des Jahrhunderts, sie würde der Wissenschaft endlich die Erklärung geben, warum wir existieren. "Denn nach derzeitigem Wissensstand dürfte es uns eigentlich nicht geben", erklärt eine CERN-Physikerin der Delegation aus Niederösterreich, die diese Woche in die Schweiz gereist war.

Tumore mit Ionen bestrahlt

Im CERN wird auf vielen Ebenen geforscht, nicht nur an philosophisch-existentiellen Fragen sondern auch an konkreten Projekten. Erkenntnisse fließen auch in den Bereich der Medizin ein und hier arbeitet die Kernforschungsorganisation eng mit dem MedAustron in Wiener Neustadt zusammen. Mittels Ionenbestrahlung werden in Niederösterreich Krebspatienten behandelt, derzeit noch nach konventioneller Methode, bald schon mit sogenannter Supraleitender Technologie. Alfred Zens, Geschäftsführer des MedAustron, erklärt das Projekt SIGRUM, „Superconducting Ion Gantry with Riboni’s Unconventional Mechanics“: "Mit dieser Technologie können wir die Tumore nicht mehr wie bisher aus zwei Ebenen, sondern aus 360 Grad-Winkeln bestrahlen und damit die Schäden des gesunden Gewebes in der Nähe des Tumors reduzieren."  Noch heuer soll diese Technologie im MedAustron erstmals Anwendung finden, 500 Patienten werden voraussichtlich in Wiener Neustadt bis Jahresende behandelt werden können.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner unternzeichnet den Kooperationsvertrag zwischen dem Land NÖ und dem Kernforschungszentrum CERN.  | Foto: NLK/Burchhart
  • Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner unternzeichnet den Kooperationsvertrag zwischen dem Land NÖ und dem Kernforschungszentrum CERN.
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Um die Zusammenarbeit zwischen CERN, MedAustron und dem Land Niederösterreich zu sichern, unterzeichnete Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Headquarter von CERN in der Schweiz zwei Kooperationsverträge: "Wir wollen den Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse fördern und setzen auf interdisziplinäre Zusammenarbeit. Letztendlich soll die Forschung den Menschen, den Patienten zugute kommen", teilt sie mit. Nicht umsonst wird SIGRUM "Projekt der Hoffnung" genannt.

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