Ukrainekrieg
Gas-Engpass - Kickl will im Weinviertel fracken
FPÖ-Chef Kickl will fracken, die OMV nimmt dazu Stellung. Und: Unsere Erdgasspeicher sind zu 90 Prozent gefüllt.
WEINVIERTEL. FPÖ-Chef Herbert Kickl sprach das für die meisten Weinviertler Undenkbare in der ORF Sommergesprächen aus: Es wäre genügend Erdgas unter Weinviertler Erde man müsse es eben nur fracken. Diese Methode der Erdgasgewinnung ist vor allem in den USA bekannt, wo sie für weitreichende Umweltschäden verantwortlich gemacht wird. In Österreich hätte die OMV zwar eine umweltschonendere Schiefergas-Gewinnung ins Auge gefasst und Millionen Euro in Probebohrungen investieren wollen, dennoch erteilt der niederösterreichische Landtag dem Fracking bereits 2013 in einer Resolution eine Absage.
OMV-Sprecher Andreas Rinofner betont, dass die OMV schon 2012 aufgrund fehlender politischer Unterstützung und mangels adäquater regulatorischer Rahmenbedingungen das Schiefergas-Projekt eingestellt habe. "Sollte sich das in Zukunft ändern und passende regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden, wird die OMV die Situation neu beurteilen."
7 Prozent aus dem Weinviertel
Über förderbare Gasmengen im Weinviertel liegen keine exakten Informationen vor, da eben das Schiefergas-Projekt 2012 bereits vor der Exploration eingestellt wurde. Im Weinviertel wurde 2021 3,4 Milliarden boe (Barrels Öleinheiten) Gas produziert. Grob umgerechnet sind das sechs Terawattstunden, was sieben Prozent des österreichischen Bedarfs entspricht.
"Gemäß Strategie 2030 wird die OMV global pro Jahr 3,5 Milliarden Euro investieren", teilt Rinofner mit. 2022 – 2025 werden davon 36 Prozent auf den Bereich Exploration & Production entfallen, 2026 – 2030 21 Prozent. "Die Investitionen in nachhaltige Energieprojekte werden entsprechend zunehmen", sagt Rinofner.
Man rüstet sich bereits für den Winter ohne Russlands Gas: Die OMV-eigenen Speicher in Schönkirchen und Tallesbrunn sind derzeit zu 90 Prozent gefüllt.
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