Bezirk Gänserndorf: (K)eine schöne Bescherung: 50+ und auf Arbeitssuche
BEZIRK (up). Niederösterreich, derzeit ein Winter- und Jobwunderland – zumindest auf den ersten Blick. Denn obwohl der Wirtschaftsmotor heuer Fahrt aufgenommen hat, gibt es für eine spezielle Gruppe keine guten Nachrichten zu Weihnachten: Bei den Über-50-Jährigen ist die Arbeitslosenquote im November um 0,7 Prozent gestiegen. Auch im Bezirk Gänserndorf sind die älteren Arbeitnehmer die Sorgenkinder des Arbeitsmarktservice.
Gänserndorfs AMS-Leiter Alfred Walbert relativiert: "Zum einen haben wir den Anstieg der Arbeitslosigkeit deutlich bremsen können, zum anderen ergibt sich die Quote daraus, dass wir insgesamt mehr ältere Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt haben."
Fakt ist allerdings, dass die Jobsuche für Ältere deutlich schwieriger ist, zudem hinkt der Bezirk Gänserndorf landesweiten Trends am Arbeitsmarkt immer hinterher. "Das ist ein strukturelles Problem, wenig Industrie und die Abhängigkeit vom Wiener Arbeitsmarkt", sagt Walbert.
Qualifikationen fehlen
Der Hauptgrund für Arbeitslosigkeit der älteren Generation: fehlende Qualifikationen, hohe Gehaltsansprüche oder gesundheitliche Probleme.
Für Landeshauptfrau-Stellvertreterin Karin Renner, SP-Spitzenkandidatin im Bezirk für die Landtagswahl, geht es um Respekt und Anerkennung der Lebensleistung. Daher startete die SPÖ NÖ eine Initiative, welche die Verantwortlichen in der Landesregierung anweist, die Bundesregierung aufzufordern, die Aktion 20.000 für Arbeitslose 50+ fortzuführen und bundesweit zu implementieren. "Darüber hinaus soll das Land NÖ durch das Angebot von Arbeitsstellen im unmittelbaren Landesbereich, aber auch durch Motivation bei den Gemeinden, gemeinnützigen Organisationen und sozialen Unternehmen dafür sorgen, dass ausreichend Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden", betont Renner.
Zur Sache
Laut AMS hat sich die Arbeitslosenquote von älteren Menschen im Bezirk mit -0,2% Punkten auf 10,1% etwas eingebremst. Die Arbeitslosigkeit bleibt zwar relativ hoch, sank aber im Herbst um immerhin 2,2% auf 3.949 vorgemerkte Arbeitsuchende.
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