Landwirtschaft
Schließung der Zuckerfabrik Leopoldsdorf: Rübenbauern fordern Unterstützung

LEOPOLDSDORF. Es gibt nur eine Chance, die Zuckerfabrik Leopoldsdorf zu retten: Die Rübenflächen müssen auf 38.000 Hektar gesteigert werden. Das verlautete die Agrana gestern, Dienstag. Ohne Zusage der Bauern würde man das Werk nach der diesjährigen Kampagne zu Beginn des Jahres 2021 schließen, damit bliebe Tulln als letzter Zuckerproduktionsstandort Österreichs übrig.
Bezirksbauernkammer-Chef Manfred Zörnpfenning ist zornig: "Damit spielt man uns Bauern den Schwarzen Peter zu. Es ist einfach zu sagen: Wir würden ja produzieren, aber die Bauern wollen nicht anbauen."

Klima, Käfer und Krankheiten

Seit Jahren sinkt die Anbaufläche in Österreich, waren es vor wenigen Jahren noch 50.000 Hektar, sind es heuer 26.300. Im Frühjahr lag man allerdings noch bei 34.000. Ausfälle entstanden wegen des Rübenrüsselkäfers, eines Schädlings, der aufgrund des Klimawandels in Österreich eingewandert ist, und Tausende Hektar an Jungpflanzen frisst. Mit dem Verbot etlicher Wirkstoffe ist es den Bauern kaum möglich, der Rüsselkäferplage Herr zu werden. Die EU reduziert im Zuge des "Green Deal" den Pflanzenschutz um 50 Prozent, Neonicotinoide (Insektizide) dürfen nur mit Notfallzulassung eingesetzt werden. "Außerdem hat die Blattkrankheit Cercospora für starke Ausfälle gesorgt, auch dafür haben wir mittlerweile keinen geeigneten Wirkstoff", sagt Zörnpfenning.
Bei der Agrana kalkuliert man die Ausfälle bei der Frage der Werkserhaltung in Leopoldsdorf nicht ein. Aus der Presseabteilung heißt es: "Über die 38.000 Hektar schließen wir mit den Bauern Kontrakte ab, wir gehen davon aus, dass die Anbau- der Erntefläche entspricht."

Für Zörnpfenning liegt die Ursache des "Rübendesasters" klar an der Politik: "Die Auflösung der Zuckermarktordnung und der Preisverfall machen die Rübe unattraktiv. Es rentiert sich einfach nicht. Die Politik hat die österreichische Zuckerproduktion zerstört."

Zuckermarkt Österreich
Der österreichische Markt hat einen Bedarf von 380.000 Tonnen Zucker. Werden 38.000 Hektar Rübe angebaut, kalkuliert die Agrana im Winter 2021 mit 420.000 Tonnen Produktion, wird die Fabrik in Leopoldsdorf 2021 geschlossen, rechnet man mit 260.000 Tonnen. Im ersten Fall entstünde ein Überschuss für den Export, im zweiten Fall müsste Zucker aus dem Ausland zugekauft werden. Zum Beispiel über die "Südzucker AG", an der die Agrana Anteile hält, oder aus der Agrana Ostregion.

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