Billa Hohenau: Dieb flüchtete mit Kassenlade
Der Täter flüchtete in einen Privatgarten und wurde von dessen Besitzer, Hans Römer, kurz festgehalten.
HOHENAU. Einen "Diebstahl auf eigenartige noch nie dagewesene Weise" nennt der Chef der Kriminalpolizei Gänserndorf, Gerald Reichl, die Geschehnisse am Samstag in Hohenau. Ein junger Mann hatte um 13.50 Uhr den Billa betreten und aus einer unbesetzten Kassa die Geldlade herausgerissen. Mit dieser flüchtete er zu Fuß Richtung ABID (Areal der ehemaligen Zuckerfabrik) - und stieg dann über einen Zaun in einen Privatgarten.
Dessen Besitzer, Hans Römer, schildert: "Eine meiner Töchter deckte gerade den Terrassentisch und rief: ,Papa, da ist ein Mann im Garten.' Ich scheuchte meine Familie ins Haus, rannte auf den Eindringling zu und stellte fest, dass ich den kurze Zeit vorher auf der Straße gesehen hatte. Er hat mich nach dem Weg zum Billa gefragt."
Während er den Mann niederstieß und festhielt, "er war zum Glück einen Kopf kleiner als ich", blieb ein Auto vor dem Haus stehen, zwei Fremde stiegen aus. "Meine Frau dachte, das seien vielleicht die Komplizen und rief mir zu, ich solle den Mann auslassen, was ich auch tat", erzählt Römer weiter. Tatsächlich arbeiten die zwei Männer im Zuge der neuen Sicherheitsoffensive mit der Polizei zusammen und waren zur Unterstützung der Beamten im Einsatz gewesen.
March durchquert
Mittels Hubschrauber, Diensthunden und mehreren Polizeistreifen wurde der Flüchtige gesucht. Am Sonntag um zwei Uhr in der Früh fanden ihn slowakische Polizeibeamte. Der völlig durchnässte 21-Jährige - er war offenbar durch die March über die Grenze gewatet - hatte sich in einem Abrissgebäude nahe der Grenze versteckt. Die Beute trug er bei sich, anhand eines Fotos identifizierte Römer den Mann, der jedoch nicht geständig ist.
Er wurde festgenommen und bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt, der Slowake wird in seiner Heimat wegen eines Raubüberfalls gesucht, in Österreich liegen laut Polizei gegen ihn Anzeigen wegen Ladendiebstahls vor.
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