Erstmals seit Jahren: Rückgang der Arbeitslosigkeit in Gänserndorf

BEZIRK. Erfreuliches gibt es zum Ende des Sommers vom Arbeitsmarkt Gänserndorf zu berichten. Erstmals seit mehreren Jahren sinkt die Arbeitslosigkeit im Bezirk. Ende August waren 4.165 Personen arbeitslos vorgemerkt, das sind um 1,6% weniger als vor einem Jahr. Auch unter Einberechnung der um 60 Personen leicht gestiegenen Anzahl an SchulungsteilnehmerInnen geht sich noch ein kleines Minus bei der Arbeitslosigkeit im August im Bezirk aus freut sich AMS Geschäftsstellenleiter Alfred Walbert. Umso erfreulicher sind die Zahlen im Lichte der im Juli mit einem Plus von 2,2% stark gestiegenen Beschäftigung. Im Moment ist die Konjunktur robust genug um das Arbeitskräfteangebot aufzunehmen.

Industrie und Gewerbe: 153 offene Stellen

Niederösterreich – und Österreichweit geht die Arbeitslosigkeit noch deutlicher um 5,1 bzw. 5,5% zurück. Auch am für die Beschäftigung der Erwerbstätigen von Gänserndorf wichtigen Arbeitsmarkt Wien sinken die Vorgemerktenzahlen im August um immerhin 5.213 Personen oder 4,2%. Getragen wird die Beschäftigung von einer guten Konjunktur in Industrie und Gewerbe. Immerhin 153 offene Stellen in diesen Bereichen hat das AMS Gänserndorf im August geworben, fast doppelt so viele wie vor einem Jahr.
Für die nächsten Monate werden wieder die saisonalen Einflüsse über die weitere Entwicklung der Arbeitslosigkeit entscheiden. Bei einer milden Witterung und entsprechend hoher Beschäftigung kann es durchaus sein, dass wir auch in den verbleibenden Monaten des Jahres sinkende Arbeitslosenraten sehen gibt sich der AMS Chef optimistisch.

Schnellstraße notwendig

Mittel – und längerfristig sind die Aussichten für den Bezirk aber nicht so positiv. Nach wir vor bleiben die strukturellen Probleme des Bezirkes wie z.B. der Mangel an hochrangigen Verkehrsverbindungen ungelöst. In den Arbeitslosenzahlen auch noch nicht enthalten sind die Personalreduzierungen der Fa. Shire. Trotz einer guten Abfederung durch den Sozialplan und einer Arbeitsstiftung sowie starken Vermittlungsanstrengungen des AMS zu branchennahen Firmen wird der Verlust der Arbeitsplätze in Orth den Bezirk nachhaltig treffen.

Ältere bleiben die Sorgenkinder am Arbeitsmarkt


Vom allgemeinen Aufschwung profitieren junge Menschen bis 25 Jahre, Männer und zumindest kurzfristig auch gering Qualifizierte. Auch der Bestand der Lehrstellensuchenden hat sich im letzten Monat um 25% verringert. Sorgenkind bleibt die Arbeitslosigkeit bei älteren Arbeitsuchenden ab 50 Jahren, die im August im Bezirk um 39 Personen (+7,0%) gestiegen ist. Gleichzeitig hat sich aber auch die Beschäftigung der Älteren überproportional um 6,4% ausgeweitet. Trotzdem gibt es für diese Menschen zu wenige Arbeitsplätze. Hier soll die Aktion 20.000, bei der Lohn- und Lohnebenkosten älterer ArbeitnehmerInnen vom AMS gefördert werden, greifen. Im Moment läuft der Pilotbetrieb in Baden, bei dem bereits 55 Personen wieder eine Arbeit gefunden haben. Bis Jahresende werden es rund 100 Arbeitsplätze sein, die im Bezirk Baden im Rahmen der Aktion 20.000 geschaffen werden. Ab 1.1.2018 läuft das Programm dann in ganz Niederösterreich. Im Bezirk Gänserndorf sind im Moment knapp über 800 Personen, die für diese Förderung in Frage kommen, vorgemerkt.