Bauen und Wohnen
Ausstieg aus fossilen Energieformen
Zeitgemäße Heizsysteme für Wohnhäuser schonen die Umwelt und helfen bei der Erreichung der globalen Klimaziele.
Die Ära der noch immer weit verbreiteten Öl- und Gas-Heizungen hat ein Ablaufdatum. In neuen Wohnhäusern werden schrittweise durchwegs nur mehr umweltfreundliche Heizanlagen zugelassen.
Heizkosten
Um Heizkosten zu sparen, empfehlen Experten und das Österreichische Umwelt-Bundesamt, das individuelle Heizverhalten stets im Auge zu behalten. „Heizen ist nicht nur teuer, sondern auch der mit Abstand größte Energieverbraucher und CO2-Verusacher. Zu wenig heizen ist allerdings auch nicht empfehlenswert. Mit der richtigen Methode beim Heizen und Lüften kann man aber Heizkosten senken, die Umwelt schonen und Schimmelbildung vermeiden.“ Generell kann davon ausgegangen werden, dass die Heizkosten auch ganz entscheidend davon abhängen, wie gut oder wie schlecht ein Haus gedämmt ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich mittelfristig jede Investition in gute Wärme-Dämmung (Wände, Decken, Fenster) deutlich rechnet.
Raumtemperatur
Weiters empfiehlt das Umwelt-Bundesamt: „Jedes Grad Raumtemperatur mehr verteuert die Heizkostenrechnung. Die Raumtemperatur sollte im Wohnbereich möglichst nicht mehr als 20°C betragen, sofern die Temperatur als behaglich empfunden wird. Jedes Grad weniger spart Heizenergie. Empfehlung für andere Räume: in der Küche 18°C, im Schlafzimmer 17°C. Senken Sie die Raumtemperatur nachts oder tagsüber, wenn Sie einige Stunden lang nicht da sind, auf etwa 18°C ab.
Aktuelle Heiz-Systeme
In ländlichen, landwirtschaftlich strukturierten Regionen sind Holzheizungen nach wie vor weit verbreitet. Der Bauernwald bietet kontinuierlich ausreichend Rohstoff, der entweder als Scheitholz oder als Hackschnitzel-Masse für Raumheizungen optimal verwendet werden kann. Wobei Hackschnitzel-Heizungen durch digitale Steuerungen auch hohen Bedienungs-Komfort bieten und daher keine permanente personelle Präsenz mehr erfordern. Darüber hinaus setzen sich die komfortablen Nahwärme-Netze mehr und mehr durch. Keine Flammen im Haus, kein Rauch, keine Abgase, minimale und wartungsfreie Verteiler-Technik, das ganze Jahr angenehme und umweltfreundlich erzeugte Raumwärme rund um die Uhr, das sind deutliche Attribute, die für Nah- und Fernwärme sprechen. Ein überaus erfahrener Energie-Pionier auf diesem Gebiet ist der Hermagorer Unternehmer Franz Wiedenig, der als engagierter Vordenker bereits im Jahre 2006 die REG-Bioenergie gründete, und inzwischen mit diversen Tochterfirmen etwa 60 Objekte wie Einfamilienhäuser, Hotels, Wohnanlagen und Gewerbebetriebe mit Wärme versorgt. Allein dadurch werden jährlich ca. 900.000 Liter Heizöl eingespart. „Wir setzen auf den Rohstoff Holz, auf Solar- und Photovoltaik-Module, und suchen bei unseren Partnern und Lieferanten stets die regionale Zusammenarbeit.“ Auch die vollautomatisch laufenden Pellets-Heizanlagen in Einfamilienhäusern erfreuen sich großer Beliebtheit, nicht nur für Neubauten. Sie sind auch für jene Hausbesitzer attraktiv, die ihr Heizungs-Warmwasser ursprünglich mit Öl oder Scheitholz betriebenen Kesseln aufbereitet haben. Der Kessel-Tausch ist meist die einzige Investition, an der vorhandenen Installation ändert sich nichts. Die Pellets werden per LKW angeliefert und meist in den eh bereits vorhandenen ehemaligen Tankräumen oder Holz-Boxen gelagert.
Spitzenreiter Wärmepumpe
Abseits der Nah- und Fernwärme-Systeme sind Wärmepumpen heute das meist gewählte Heizsystem bei Wohnhaus-Neubauten. Wärmepumpen gehören zu den saubersten und effizientesten Heiztechniken. Da sie die ohnehin vorhandene Umweltwärme nutzen, schonen sie die Umwelt und die Verbrauchskosten der Anlagenbesitzer deutlich. Zu den bekanntesten Arten von Wärmepumpen gehören Luft-Wasser-Wärmepumpen, Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen. In geschickt ausgelegter Verbindung mit Photovoltaik-Paneelen und passenden Stromspeichern ist bei diesem Heizsystem volle Energie-Autarkie bei optimaler Umwelt-Freundlichkeit gegeben. Daher ist es keine Überraschung, wenn zeitweise längere Lieferzeiten entstehen oder die Fülle an Aufträgen für die professionellen Montage-Teams zur terminlichen Herausforderung wird.
Raumwärme bei Blackout
Gibt es behagliche Raumwärme auch im Falle eines Blackouts? Diese Frage beantwortet der Hermagorer Hafnermeister Diethelm Wendling. „In den letzten Jahren ist ein extrem spürbarer Trend zu Kamin-Öfen und Küchenherden entstanden. Die Nachfrage ist etwa doppelt so hoch wie in früheren Jahren. Die Kunden wollen eine Heizstelle oder auch eine Kochmöglichkeit in der Wohnung oder im Haus haben, mit der sie im Falle eines Stromausfalles heizen oder sogar kochen können. Stromausfälle nach Sturmschäden oder Schneebruch können bei uns erfahrungsgemäß bis zu 3 Tage dauern. Mit einem Kachelofen oder einem Küchenherd kann man unabhängig von Strom wenigstens einen Teilbereich heizen und hat somit ein Stück Unabhängigkeit. Der Brennstoff Holz wächst bei uns vor der Haustüre und ist eigentlich problemlos zu erhalten. Zudem strahlen Kachelöfen eine unvergleichbar wohlige Strahlungswärme aus.
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