Hochwasser in Kärnten
Angst vor dem Dammbruch
Gaildamm zwischen Feistritz und Nötsch bleibt Gefahrenzone. Johann Wurzer bangt um sein Zuhause. Gailtalzubringer weiterhin gesperrt.
BEZIRK HERMAGOR (lexe). Auf der Brücke zwischen Nötsch und Feistritz können die Feuerwehrleute aus Feistritz, Bgm. Dieter Mörtl, Johann Wurzer und einige Feistritzer nur zusehen. Das bange Warten ob der Damm bricht oder hält dauert schon Stunden. Der Regen hat zugenommen und es wird dunkel. Das Wasser bricht sich immer stärker seinen Weg über die Uferbefestigungen.
"Dem Wasser geht man nicht davon!" (Johann Wurzer)
Angst vor dem WasserJohann Wurzer steht neben dem Feuerwehrwagen. Seine Sorgen sind ihm deutlich anzusehen. "Ich habe Angst, wenn der Damm bricht", sagt er zur WOCHE, "wir waren 1966 betroffen, da ist das Wasser schon einmal gekommen. Um 9 Uhr war das Feistritzer Moos noch grün um 9.15 Uhr standen wir bereits im Wasser!". Der Feistritzer findet keine Ruhe, geschlafen hat er nicht. Was am Boden stand hat er mit seinem Sohn soweit möglich in Sicherheit gebracht. Der Stall ist auf Hochwasser ausgerichtet. Angst ums Vieh hat Wurzer trotzdem. "Wer das nicht einmal miterlebt hat, kann mich nicht verstehen". Und dann treten Johann Wurzer die Tränen in die Augen, seit einem Jahr ist er Witwer und in seiner Angst nun "ganz alleine".
Das lange Warten
Mehrmals ist ein Hubschrauber über Feistritz gekreist, während das Warten auf die Katastrophe weitergeht. Schlafen wird der Feistritzer auch heute nicht. Denn "dem Wasser geht man nicht davon!" Bleibt nur zu hoffen, dass er hält der Gaildamm und dem Johann Wurzer ein Schicksal wie 1966 ein zweites Mal erspart bleibt.
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