Sturmschäden
Beseitigung der Sturmschäden wird dauern

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Der Bezirk Hermagor erlebte Ende Oktober die schlimmsten Unwetter seit Jahrzehnten.

GAILTAL (jost). Das Sturmtief „Vaia“ hat Ende Oktober im gesamten Alpenraum etwa 19 Millionen Festmeter Wald zerstört. Davon allein im Veneto, im Trentino, in Südtirol und bei unseren friulanischen Nachbarn geschätzte 14 Millionen. Doch der Sturm kennt keine Grenzen, daher ist auch Kärnten mit einer Million Schadens-Festmeter leider nicht verschont geblieben.
Die Hot-Spots waren und sind nach wie vor die Bezirke Spittal und Hermagor. Wie die Beseitigung der großen Sturmschäden und insbesondere die Aufarbeitung der etwa 400.000 Festmeter Windwürfe allein im Bezirk Hermagor geordnet ablaufen kann bzw. soll, darüber informierte auf Einladung von Bezirkshauptmann Heinz Pansi ein Experten-Team der Bezirkshauptmannschaft, der Landwirtschaftskammer, der Abteilungen Wildbach- und Lawinenverbauung sowie der Agrartechnik und der örtlichen Waldwirtschaftsgemeinschaft kürzlich in St.Lorenzen im Lesachtal sowie in Kötschach-Mauthen.

Schwieriges Gelände

Bezirksforstinspektor Wilfried Strasser gab zu bedenken, dass in den Schadgebieten etwa 90 Prozent des Schadholzes in unwegsamen Bereichen liegt, das heisst, es kann nur in Form von Seilbringung geborgen werden. Teilweise wird das Holz zufolge der Gelände-Gegebenheiten und auch aus wirtschaftlichen Gründen im Wald bleiben. Was die Aufarbeitungs-Dauer betrifft, spricht man von mindestens zwei Jahren, eher länger, nachdem ja vorerst Schritt für Schritt auch die enormen Schäden an der Infrastruktur (Forststraßen, Güterwege etc.) behoben werden müssen.

Aufarbeitung mit System

Johann Mössler, Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten, warnte vor überhasteten Einzel-Aktionen der geschädigten Waldbauern. Insbesondere sei Vorsicht geboten, wenn sich irgendwelche unbekannten „Generalunternehmer“ melden, die vorgeben, alle Dienstleistungen von der Aufarbeitung bis zum Abtransport übernehmen zu können.
Viel mehr sei es wichtig, sich in bewährter Weise mit Forstbetrieben und Sägewerken über Preis und über alle Bedingungen zu einigen, mit denen man auch in der Vergangenheit schon gearbeitet hat. Darüberhinaus sind die jeweiligen Forstaufsichts-Experten behilflich, wenn es um Einsätze der Seilbringungsanlagen, und Holztransporte geht.

Gailtalbahn

Unmittelbar nach dem Unwetter wurde seitens der ÖVP auch wieder die Inbetriebnahme der stillgelegten Gailtalbahn-Strecke zwischen Hermagor und Kötschach-Mauthen für die Abtransporte der großen Schadholz-Mengen gefordert. Dies sei – laut Bezirksparteiobmann Leopold Astner – seinerzeit zwischen ÖBB und Land Kärnten für Katastrophenfälle so vereinbart. Astner: „Die zu verarbeitende Schadholzmenge übersteigt die Kapazitäten der heimischen Sägeindustrie bei weitem und ist daher abzutransportieren. Der Schwerpunkt der Schäden ist im Raum Kötschach und Lesachtal gelegen. Daher wäre es sinnvoll und notwendig den Abtransport des Holzes über die bestehende Bahntrasse durchzuführen um die Straßeninfrastruktur und auch die dadurch belasteten Ortschaften und Menschen zu schonen.“

Preisentwicklung

Ernst Herzog, Obmann der Waldwirtschaftsgemeinschaft Gailtal, stellte in seinem Vortrag dar, wie sich die Preise angesichts der großen Schadholzmengen entwickeln könnten.
Demnach sei der Preis für das Standardsortiment Fichte ABC von bisher etwa 90 Euro bereits auf nunmehr etwa 70 Euro pro Festmeter gesunken, was einem Verlust von über 20 Prozent entspricht. Nicht zu vergessen seien auch die schwierigen Gelände-Bedingungen, was teilweise sicher zu einer Verteuerung der Bringungskosten führen wird.

Formalitäten

Geschädigte Landwirte und Interessentengemeinschaften werden eingeladen, entsprechende Schadensmeldungen des Kärntner Nothilfswerkes, die in ihren Wohnsitzgemeinden aufliegen, auszufüllen und dort einzubringen.
Für produktionstechnische und steuerrechtliche Fragen und andere Auskünfte zu landwirtschaftlichen Belangen stehen die jeweils zuständigen Experten sowohl in Klagenfurt als auch in den Bezirks-Aussenstellen der Landwirtschaftskammer zur Verfügung.

Mehr zum aktuellen Thema:
www.meinbezirk.at/hochwasser_kaernten2018

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