Im urigen “Putzstadl”
Buchpräsentation über die Geschichte Mauthens
Im urigen “Putzstadl” organisierte der Kulturverein Mauthen die Vorstellung des beeindruckenden Werkes “Geschichte von Mauthen Teil 2 – Die Neuzeit und Mauthen in der Neuzeit von Erich Lamprecht.
MAUTHEN. Es erfolgte nicht ein trockener geschichtlicher Vortrag sondern ein lebendiges Eintauchen in die Vergangenheit, welches von der Formation “Trix Brix” mit Christine Grassmann akustisch umrahmt wurde. Die Geschichte Mauthens birgt viel Verborgenes. Das Meiste davon würde es auch bleiben, wenn nicht Prof. Erich Lamprecht in mühevoller Kleinarbeit und mit geradezu detektivischer Hartnäckigkeit jeden Hinweis, den er in die Hände bekommen hat, verfolgt hätte. Zahlreiche Archive und Dokumente im Privatbesitz wurden durchforstet um die ”Nadel im Heuhaufen”, nämlich geschichtliche Fakten über Mauthen zu finden. Herausgekommen ist eine wahre Schatzkiste an Informationen, die die Entwicklung des Ortes und der dort lebenden Menschen zwischen dem 16. Und dem 19. Jahrhundert abbildet. Dieser Einblick wird jedoch nicht isoliert dargestellt, sondern in einen generellen Überblick der Gesellschaft der damaligen Zeit eingebettet.
Die Bedeutung Mauthens
Lange Zeit war die Lage Mauthens an einer wichtigen Säumerstraße über den Plöckenpass bestimmend und machten Mauthen, nicht zuletzt in seiner Bedeutung als Zoll- und Mautstation, eine zeitlang zum wichtigsten Ort im oberen Gailtal. In der Blütezeit wurden tausende Stück Vieh nach Italien getrieben und im Gegenzug fand italienischer Wein seinen Weg nach Kärnten. Neben aufkommenden Bergbau, florierte auch das Handwerk. In der Hochzeit des Marktes Mauthen waren hier über 40 Handwerksbetriebe aktiv.
Geschichte zum Schmunzeln
Nebst den sachlichen Fakten, die von Prof. Erich Lamprecht vorgetragen wurden, erheiterte Günther Marizzi die Zuhörer mit amüsanten Leseproben aus den im Buch zitierten Reiseberichten, Briefen und Mitteilungen an Vorgesetzten. Es wurde zum Beispiel ein Pfarrer erwähnt, der lieber zu den Türken konvertieren würde, als sein “Weib” zu verlassen. Ein weiterer, uns seltsam anmutender Fakt ist, dass Kinder erst mit 7 Jahren das erste Mal gebadet wurden, da man befürchtete, dass Wasser die Poren öffnen würde und Krankheiten daher leichter in den Körper eintreten könnten. Im Gegenzug setzte man bei der Hygiene eher auf Püderchen, Parfüms und Duftbeutel. Der Autor hat sämtliche Rechte an den Kulturverein übertragen, wodurch die gesamten Einnahmen des Verkaufes dem Verein zu Gute kommen. Bei dieser gelungenen Veranstaltung waren Bürgermeister Josef Zoppoth, die Künstlerin Herta Hofer und Amtsleiter Jürgen Themessl anwesend.
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