Gailtal
Der Borkenkäfer: Eine Gefahr für den heimischen Wald
Auch in diesem Jahr wird mit einem starken Borkenkäfer-Befall im Gail-, Lesach- und Gitschtal gerechnet.
GAILTAL. Der Borkenkäfer ist ein Forstschädling mit einer Größe von gerade mal fünf Millimetern. Trotz seiner kleinen Größe richtet er in den heimischen Wäldern viel Schaden an. Der Borkenkäfer bohrt sich unter die Rinde des Baumes. Der Baum versucht den Eindringling mit Harz zu ertränken. Sollte die Wasserbeschaffung für den Baum aufgrund von Trockenheit aber nicht möglich sein, ist der Käfer der Gewinner. Im Gailtal ist vor allem der sogenannte Buchdrucker das Problem. Er bohrt unter der Rinde Längsgänge, in die er seine Eier legt. Die Larven, die daraus entstehen, machen die Wasserleitungen des Baumes kaputt, wodurch er schlussendlich abstirbt. „Im Laufe einer Vegetationszeit können aus einem beschädigten Baum 100 werden. Die Entwicklungszeit eines Käfers liegt bei rund fünf bis acht Wochen. Je nachdem wie die Temperaturen sind, kann ein Käfer zwei bis drei Generationen nachbringen“, erklärt Bezirksforstinspektor Wilfried Strasser.
Schnelles Handeln
Um den Borkenkäfer zu bekämpfen ist eine saubere Forstwirtschaft das A und O. Schadholz, wie zum Beispiel Windwurfholz oder Schneebruchholz, sollten rasch aus dem Wald gebracht werden. Bereits befallene Bäume sollten innerhalb von vier Wochen entsorgt werden, da sonst die Borkenkäfer weitere Bäume befallen. Bereits bei Temperaturen von rund 10 Grad beginnt der Borkenkäfer zu „leben“, bei Temperaturen von rund 15 Grad bereits zu fliegen. Der Käfer ist relativ flugträge und macht sich daher gerne den Wind im Frühjahr zunutze. Im Normalfall bohren sich rund 90 Prozent der Käfer in einem Umkreis von 500 Metern in einen neuen Baum. „Das Gailtal ist massiv vom Befall des Borkenkäfers betroffen. Gerade die letzten Winter brachten viel Schadholz mit sich. Ein großes Problem haben wir damit im Lesachtal, da man dort oft auf unwegsames Gelände trifft. Wir sind immer noch dabei das Holz zu entfernen. Man kann damit rechnen, dass auch heuer ein starkes Jahr für den Borkenkäfer wird“, so der Bezirksforstinspektor.
Kleine Unterstützung
Es ist die Aufgabe der Waldbesitzer betroffenes Holz aus dem Wald zu bringen. Die Frist dabei liegt bei vier Wochen, damit sich der Käfer nicht weiterhin verbreiten kann. Wenn diese Frist nicht eingehalten wird, bekommen die Besitzer zuerst einen Bescheid der Behörde. Sollte auch dieser ignoriert werden, kann es bis zum Strafverfahren kommen, wobei es nur in den äußerst seltensten Fällen dazu kommt. Ob ein Baum von einem Borkenkäfer befallen ist, ist leicht zu erkennen. Einerseits wird der Baum an sich faul, dass kann bereits ein Anzeichen eines Befalles sein. Auch grüne Nadeln rund um den Baum, kleine Löcher in der Baumrinde sowie braunes Sägemehl am Baum sind Hinweise für einen Befall. „Ich appelliere nochmals an die Waldbesitzer, dass sie ihr Holz aus dem Wald entfernen, damit der Borkenkäfer nicht allzu großen Schaden in den heimischen Wäldern anrichten kann“, betont Strasser.
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