Impfkampagne
"Die Impfbereitschaft ist rückläufig"

Sind eine präventive Schutzmaßnahme: Impfungen | Foto: Foto: stock.adobe/guerrieroale
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Warum ist es wichtig, sich impfen zu lassen? Amtsärztin Christiane Buxbaum gibt Auskunft über das Thema.

GAILTAL. Heuer fand die Europäische Impfwoche von 24. bis 28. April statt. Unter dem Motto „Vorbeugen.Schützen.Impfen“ ist auf die zentrale Bedeutung und den Nutzen von Impfungen hingewiesen worden. Christiane Buxbaum ist Amtsärztin an der Bezirkshauptmannschaft Hermagor. Im Interview spricht die Medizinerin darüber, warum Impfungen eine wichtige Maßnahme zur Gesundheitsprävention darstellen.

WOCHE GAILTAL: Warum sind Impfungen wichtig und notwendig?
CHRISTIANE BUXBAUM:
Impfen bedeutet Vorbeugen von Erkrankungen mit dem Ziel vor ansteckenden Krankheiten zu schützen. Einerseits schützt man sich selbst, wie zum Beispiel die Zeckenschutzimpfung oder Impfungen gegen Hepatitis A oder B. Wenn jedoch eine hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung erreicht werden kann, ist es sogar möglich Krankheitserreger zu eliminieren und somit einen Gemeinschaftsschutz zu erreichen. Dazu zählen unter anderem die Erkrankungen wie Masern oder HPV-Infektionen. Somit sind auch Menschen, die aufgrund von Krankheiten, sowie Säuglinge, die aufgrund ihres geringen Alters noch nicht geimpft werden können, geschützt. Durch die hohe Durchimpfung konnten zum Beispiel die Pocken bekämpft werden und gelten seit dem Jahr 1980 als ausgerottet.

Wie schaut es im Bezirk mit der Impfrate aus?
Impfungen im Gesundheitsamt der Bezirkshauptmannschaft Hermagor werden von uns in der Gesundheitsdatenbank erfasst. Zusätzlich werden noch Impfungen von den niedergelassenen Ärzten durchgeführt, sodass diese Zahlen zusätzlich zu berücksichtigen sind. Somit sind konkrete Angaben zur Impfrate nicht möglich. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass die Impfbereitschaft rückläufig ist. Eine Erhöhung des Impfinteresses ist auf alle Fälle wünschenswert.

Stichwort Impfskepsis: warum besteht Angst vor Impfungen?
Die Impfskepsis ergibt sich wohl aufgrund falscher Informationen, welche wiederum zu Verunsicherung in der Bevölkerung führen. Umfassende Recherchen und Suchen im Internet und in den sozialen Netzwerken fördern Angst und Bedenken. Impfmüdigkeit führt zu sinkenden Durchimpfungsraten. Somit kann es wieder zu Ausbrüchen von Erkrankungen kommen, wie am Beispiel Masernausbrüche in Europa. Hier sind in der Vergangenheit durch konsequente Impfungen die Erkrankungszahlen zurückgegangen, das Risiko wird verringert eingeschätzt. Die Erkrankung ist nicht mehr so präsent und man könnte glauben, eine Impfung sei nicht mehr erforderlich. Dabei besteht jedoch durch die Impflücken noch eine Gefährdung, die Masernviren können sich weiterhin ausbreiten.

Was passiert, wenn die Grundimmunisierung immer schwächer wird?
Ein Impfschutz besteht nur dann, wenn eine vollständige Grundimmunisierung durchgeführt wird. Dafür sind manchmal auch mehrere Teilimpfungen nötig. Je nach Impfstoff kann es auch einige Wochen dauern, bis der Impfschutz aufrecht ist. #%Es gibt Impfungen, die lebenslang schützen, dies sind überwiegend die Lebendimpfstoffe, wie Masern. Bei anderen Impfungen werden mit der Zeit die Antikörper im Blut abgebaut. Das sogenannte immunologische „Gedächtnis“ wird abgeschwächt und der Körper erinnert sich nicht mehr, wie er den Erreger bekämpfen kann. #%Der Impfschutz wird mangelhafter. Durch die Auffrischung erinnert sich das Immunsystem wieder an die Erreger und Gedächtniszellen werden wieder aktiviert.

Viele fürchten: Impfungen könnten ein gesundheitliches Risiko für mich darstellen.
Impfungen können wie alle anderen Arzneimittel und Medikamente Nebenwirkungen verursachen. Bevor Impfstoffe auf den Markt kommen, werden sie streng überprüft und erst dann behördlich zugelassen. Die modernen Impfstoffe sind gut verträglich und unerwünschte Arzneimittelwirkungen werden nur selten beobachtet. Körperliche Impfreaktionen sind ganz normal und zeigen, dass das Immunsystem auf den Impfstoff reagiert. Dazu zählen Schwellung, Rötung und leichte Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. #%Diese klingen in kurzer Zeit wieder ab. Schwere Impfnebenwirkungen sowie Impfkomplikationen mit dauerhaften gesundheitlichen Schäden sind sehr selten. Es ist nicht zu empfehlen, aus Angst vor Nebenwirkungen auf eine Impfung zu verzichten.

Sind eine präventive Schutzmaßnahme: Impfungen | Foto: Foto: stock.adobe/guerrieroale
Als Amtsärztin an der BH Hermagor tätig: Christiane Buxbaum | Foto: Privat
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