Maibaum und Maifeier

Ein kleiner Brauch für das Ortsleben

Die Maibäume werden gerade für das große Fest am 1. Mai vorbereitet. Armin Abuja im Interview.

FEISTRITZ/GAIL. Der 1. Mai und damit auch die Maifeier stehen bald an. Die Burschenschaft Feistritz an der Gail bereitet sich schon fleißig darauf vor. Armin Abuja, Obmann der Burschenschaft Feistritz/Gail, im Interview.

Woche Gailtal: Wie laufen die Vorbereitungen rund um die Aufstellung des Maibaumes und auch das Fest danach, was steht alles am Programm?
Armin Abuja: Die zwei "Burschenführer", welche jedes Jahr gewechselt werden, haben die Aufgabe, einen Maibaum zu finden. Dieser sollte natürlich gerade sein und einen schönen Wipfel besitzen. Ein paar Tage vor dem Aufstellen fahren die Burschen in den Wald um "Tassn" zu holen, welche von den Mädels zu Kränzen gebunden werden. Damit kein Gast hungrig oder durstig vom Maibaumaufstellen heimgehen muss, werden noch Getränke und eine Kleinigkeit zum Essen organisiert. Wenn das Zelt und die Theke stehen, sind alle Vorbereitungen erledigt.

Was bedeutet dieses Brauchtum für euch?
Für uns persönlich ist der Maibaum schon eine Art Einläuten für unseren Kirchtag. Da unser Kirchtag zwischen Ende Mai und Anfang Juni stattfindet (heuer am 29. und 30. Mai), fangen in der Zeit des Maibaumaufstellens auch schon die Kirchtagsvorbereitungen an. Die ersten Tanzproben starten, die Diensteinteilung für den Kirchtag wird geplant und wir ziehen mit den Plakaten durch das Gail- und Kanaltal, um die Leute zu unserem Kirchtag einzuladen. Wenn der Maibaum steht, dauert es also nicht mehr lange bis zum Kirchtag.

Welche Herausforderungen gibt es in diesem Bereich?
Jedes Jahr stellt das Fällen des Maibaumes eine mal größere, mal kleinere Herausforderung dar. Der Baum muss richtig und langsam fallen, damit er nicht bricht, ansonsten muss ein neuer gefunden und geschlägert werden. Den Baum unbeschadet durch die oft engen Kurven in der Ortschaft zu bringen erfordert viel Geschick des Traktorfahrers und viel Kraft der Burschen, die den Wipfel stützen, damit er nicht beschädigt wird. Beim Aufstellen wird es noch einmal spannend. Der Baum wird gerade eingerichtet und mit Keilen fixiert. Über die Nacht wird der Baum bewacht, damit keiner den Maibaum umfällt. Da hab ich in Feistritz an der Gail aber keine Sorge, denn so weit ich mich zurückerinnern kann, hatte bei uns noch nie jemand einen Schnitt in den Baum gewagt.

Was ist dir noch zu diesem Thema wichtig?
Mir ist es wichtig Bräuche in den Ortschaften, wo sie schon seit Generationen praktiziert werden, am Leben zu erhalten. Durch die ganzen Feistritzerinnen und Feistritzer, die uns am 30. April besuchen, wird mir jedes Jahr aufs Neue klar, dass solche kleinen Bräuche das Ortsleben bereichern und ein wichtiger Bestandteil in unserer ländlichen Kultur sind.