Corona
Ein Virus feiert zweijähriges Jubiläum

- Philipp Auer, Stadt- und Standortmarketing der Stadtgemeinde Hermagor
- Foto: Privat
- hochgeladen von Katharina Pollan
Am 16. März vor zwei Jahren befand sich Kärnten im allerersten Lockdown. Was hat sich seither positiv und negativ verändert?
KÄRNTEN/GAILTAL. Zwei Jahre ist nun schon her, als das Coronavirus in Österreich Einzug hielt und alles außer Gefecht setzte. Am 16. März 2020 wurde der erste Lockdown verhängt. Seitdem ist viel passiert. Die Woche Gailtal fragte Philipp Auer vom Stadt- und Standortmarketing der Stadtgemeinde Hermagor, Friseurmeisterin und Unternehmerin Sonja Simschitz aus Hermagor und Hotelchef Christian Wassertheurer aus Tröpolach was sich seitdem für sie verändert hat - positiv und negativ.
Woche Gailtal: Was hat sich seit dem 16. März 2020 für Sie sowohl im positiven als auch im negativen Sinn verändert?
Philipp Auer: Die Covid 19-Pandemie hat im gesamten Leben, vor allem in gesellschaftlicher Hinsicht, viele Veränderungen – auch bei mir - mit sich gebracht. Die Auswirkungen spiegeln sich vor allem im sozialen und wirtschaftlichen Bereich wieder. Die Digitalisierung ist noch stärker in den Vordergrund gerückt, sowohl im beruflichen, als auch im privaten Bereich und hat mit Sicherheit zu mehr sozialer Distanz geführt. Ich zumindest kann mich mit dem Thema Home-Office auf Dauer nicht anfreunden. Auch bei einer – hoffentlich baldigen – Entspannung der derzeitigen Lage wird mit Sicherheit so manches nicht mehr so sein wie vor der Pandemie. In wirtschaftlicher Hinsicht werden die Auswirkungen leider noch sehr lange spürbar sein, befürchte ich. Durch die derzeitigen massiven Preissteigerungen werden Abstriche gemacht werden müssen, und das wird viele Branchen treffen, vor allem in einer Tourismus- und Freizeitregion.
Dass die Pandemie sich nun schon zum zweiten mal jährt, ist kaum zu glauben. Aber mittlerweile haben wir alle gelernt, damit umzugehen. Die Angst vor der Krankheit selbst habe ich nicht mehr, ungewiss sind nur die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Das Thema Corona wird uns zwar noch weiterhin begleiten, der Einfluss auf unser soziales Leben wird aber hoffentlich abnehmen, vor allem für die Jugend wäre das besonders wichtig.
Sonja Simschitz: Positiv ist auf jeden Fall, dass man die Umgebung wieder zu schätzen gelernt hat. Und alles, ob Mensch, Tier oder Umfeld kam zur Ruhe. Negativ: die Spaltung der Gesellschaft. Freunde und auch Familie, die sich entzweiten nur weil man anderer Meinung ist oder war.
Christian Wassertheurer: Positiv war, dass wir unseren geplanten Umbau in bester Qualität und Ausführung in einem Stück realisieren konnten, für den wir im Vorfeld kein geeignetes Zeitfenster gefunden haben. Eine Zwischensaison hätte dafür bei weitem nicht gereicht und so hätte es durch mehrere Bauabschnitte wesentlich höhere Mehrkosten verursacht. Aus diesem Grund haben wir eigentlich im Vorfeld unsere Umbauabsichten schon begraben gehabt. Im negativen Sinne: Die Planung, Ausführung und Auftragsvergaben unseres Zubaus wurde stets mit dem gegenwärtigem Wissensstand zu dieser Zeit durchgeführt. Das war schon eine Zitterpartie mit einigen schlaflosen Nächten. Es wurde schließlich sehr viel Geld verbaut. Zudem haben wir versucht, in Hinblick auf unsere wertvollen Mitarbeiter den laufenden Betrieb so weit als durch die Maßnahmen möglich, aufrecht zu erhalten. Zusätzlich war und ist heute noch belastend die ständige Planungsunsicherheit. Tourismus ist einfach keine krisenresistente Branche.



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