Gailtal
Ein weiteres Opfer des Klimawandels
Die schweren Schneemassen der letzten Wochen brachten viele Bäume zu Fall. Bezirksforstinspektor Wilfried Strasser erklärt warum auch der Klimawandel seinen Teil dazu beiträgt.
Der Bezirk Hermagor ist in vier Forstaufsichtsstationen eingeteilt. In jeder dieser Stationen gibt es einen zuständigen Förster. Wilfried Strasser ist Bezirksforstinspektor und der Leiter dieser vier Förster. Unter anderem ist Wilfried auch für die Bewilligung von Baumfällungen zuständig. Eine Bewilligung wird benötigt, wenn man eine Fläche roden möchte, um sie zum Beispiel für andere Zwecke nutzen zu können. Auch für den Bau einer Forststraße braucht es seine Einverständniserklärung. Zu den Aufgaben eines Bezirksforstinspektors zählt zudem auch die Überprüfung, ob der Wildstand entsprechend ist und es zu keinen gröberen Wildschäden kommt.
Der letzte Schnee
Gerade in den letzten Jahren kam es immer häufiger zu Waldschäden aufgrund der Witterungsverhältnisse. Grund dafür soll auch der Klimawandel sein. „Früher hat es im Jänner nie geregnet. Jetzt schüttet es im Jänner, wodurch die Bäume nass werden“, erklärt der Bezirksforstinspektor. Wenn es danach zu einem Kälteeinbruch kommt, gefrieren die Bäume und der fallende Schnee gefriert an den Bäumen. Das ist übrigens auch ein Grund, wieso der Schnee viel länger auf den Ästen liegen bleibt. Bei nassem Schnee, wie es der letzte war, kommt es dadurch leichter zu Baumbrüchen. Ein weiterer Faktor ist die höhere Vegetationszeit. Das heißt, dass die Bäume besser und auch länger wachsen. Das klingt zunächst zwar sehr gut, ist aber auch dem Klimawandel geschuldet. „Durch die höhere Vegetationszeit ist die Baumfestigkeit geringer. Ebenso fällt die Fichte in unserem Gebiet aufgrund der heißen Sommer zunehmend aus. Stattdessen wird auf Laubhölzer zurückgegriffen“, erklärt er.
Schäden aufräumen
Natürlich müssen die Waldschäden wieder beseitigt werden. Dabei werden alle Flächen gründlich durchforstet. „Das Holz muss aufgeräumt werden, bevor der Borkenkäfer wieder aktiv wird, also bis spätestens Ende April“, erklärt Wilfried. Für die Beseitigung des Holzes ist der Waldeigentümer selbst verantwortlich. Die Aufgabe von Strasser hingegen ist es, dann zu kontrollieren, ob die Aufräumarbeiten auch erledigt wurden. Andernfalls wird der Eigentümer darauf hingewiesen, dass diese Aufgabe noch zu erledigen ist. Wenn der Besitzer des Waldes dieser Pflicht nicht nachkommt, wird Geld einkassiert, im strengsten Fall sogar durch den Exekutor. Die Aufräumarbeiten werden an andere vergeben und mit diesem Geld bezahlt. Es kommt aber äußerst selten vor, dass solche drastischen Maßnahmen getroffen werden müssen.
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