Fastenzeit
Entschlacken: Ein Prozess des Reinigens
Entschlacken und Detoxen – was steckt hinter diesen Begriffen und worauf ist beim Fasten zu achten?
GAILTAL. Entschlacken oder auch Detoxen beschreibt mehr oder weniger das Entgiften des Körpers. Diese zwei Begriffe treten in der Fastenzeit wieder vermehrt auf. “Entschlacken oder Detoxen sind eher moderne Marketingbegriffe. Wenn es um Gifte und deren Ausscheidung geht, haben wir in unserem Körper Organe, die diese Aufgabe tagtäglich übernehmen. Dazu zählen vorrangig die Leber, Niere, Darm, Haut und Lunge“ erklärt Diätologin Irmgard Hörmann. Entschlacken gibt es im medizinischen Sinn nicht, denn der Begriff „Schlackenstoffe“ ist nicht genau definiert.“ Ich bin kein Fan von diesem Begriff und bevorzuge eher das klassische Wort Fasten“, meint die Diätologin.
Autophagie
Fasten bedeutet den freiwilligen Verzicht auf etwas für einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel feste Nahrung. Ab einer Dauer von 14- 18 Stunden Nahrungsverzicht tritt im Körper ein besonderer Prozess auf, der Autophagie genannt wird. Dabei werden beschädigte oder kaputte Zellen vom Körper abtransportiert und verwertet. Dieses gesundheitsfördernde Recycling, das der Körper selbst durchführt, konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Zeit nehmen
Es gibt mehrere Möglichkeiten zu fasten. Man unterscheidet zwischen Kurzzeitfasten (ein Fasttag pro Woche oder drei Tage bis sieben Tage) Intervallfasten oder Fastenkuren über zwei bis drei Wochen, die unter ärztlicher Aufsicht in bestimmten Einrichtungen stattfinden. Eine gute Vorbereitung ist das A und O, denn Ziel sollte nicht primär ein Gewichtsverlust sein, sondern Signale des Körpers wieder bewusster wahrzunehmen. „Ganz wichtig ist es auch, sich für das Fasten genügend Zeit zu nehmen. Es geht ja auch ums Innehalten und darum, achtsamer zu werden“, rät Hörmann.
Richtige Information
Wer mit dem Fasten beginnen möchte, kann sich mithilfe von Büchern oder bei Fastenseminaren informieren. „Beim Fasten kann es vorkommen, dass man Krisen durchläuft. Da macht es dann Sinn zu wissen, welche Symptome auftreten können und wie man sich verhalten soll“, sagt Hörmann. Viel falsch machen kann man als Gesunder beim kurzzeitigen Entschlacken oder Detoxen nicht. "Allerdings ist Vorsicht geboten bei der Einnahme von Abführmitteln, Entwässerungstabletten, Entschlackungstees oder sonstigen Mitteln. Längerfristige Kuren sollten unbedingt unter ärztlicher Aufsicht gemacht werden“, gibt Hörmann als Tipp zum Schluss noch mit.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.