Verkehr
Holztransporte rollen über die Gailtalbahn

Beim zweiten Rundholz-Testzug wurden die Erfahrungen des ersten Zuges bereits eingearbeitet. | Foto: Gailtalbahn
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  • Beim zweiten Rundholz-Testzug wurden die Erfahrungen des ersten Zuges bereits eingearbeitet.
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Dem ehrenamtlichen Verein Gailtalbahn gelingt, was noch vor Wochen niemand für möglich gehalten hat.

GAILTAL. Nach dem ersten Holz-Test-Zug Anfang November folgte vor wenigen Tagen der zweite Zug. Im Mittelpunkt steht die wirtschaftliche Nutzung der von der ÖBB aufgegebenen Bahninfrastruktur im Gailtal. Vom Bahnhof Kötschach-Mauthen aus werden neue nationale und internationale Absatzmärkte für über eine Million Festmeter Schadholz aus der Region erschlossen.

Zweiter Test-Zug

Der zweite Test-Zug diente dazu, die Ergebnisse und Erfahrungen aus der ersten Testfahrt im Praxistest umzusetzen, um das Optimum herauszuholen. Von der ersten Fahrt konnte mitgenommen werden, dass die Infrastruktur mit geringen Anpassungen für einen Güterverkehr genutzt werden kann. Zudem braucht es für ein effizientes Beladen die gesamte Laderampe. Idealerweise sollte der Zug im Gesamten nach Kötschach-Mauthen transportiert werden können. Mit dem zweiten Testzug wurden für alle Beteiligten die Projektpunkte Wirtschaftlichkeit der Güterzüge und Optimierung der Umläufe getestet.

Zugdaten

15 Wagen. Zuglänge 318 Meter. Beladung mit ca. 900 Festmetern Rundholz; Gewicht 840 Tonnen. Der Leerzug wird mit einer Diesellok der Reihe 2016 von Weiz nach Graz gebracht. Hier wird eine E-Lok der Reihe 1216 vorgespannt und die Diesellok 2016 "kalt" bis Arnoldstein mitgenommen. In Arnoldstein wird die E-Lok 1216 abgestellt und der erste Zugteil nach Kötschach-Mauthen gebracht. Am zweiten Tag fährt die Diesel-Lok nach Arnoldstein zurück, um den zweiten Zug-Teil zu holen. Währenddessen wird in Kötschach-Mauthen mit der Verladung des ersten Zug-Teiles begonnen. Sobald die Lok mit dem zweiten Teil zurück ist, werden die Wagen an der Laderampe ausgetauscht. Wenn der erste Teil fertig beladen ist, wird dieser nach Arnoldstein transportiert. Nachdem alle Wagen verladen sind, wird der zweite Teil nach Arnoldstein transportiert und mit dem ersten Teil vereinigt. Der Zug wird nach Leoben Göss überstellt und bei Mayr-Melnhof Holz entladen. Nach der Entladung wird der Zug wieder nach Weiz zurückgestellt.

Klimaschutz

Rund 900 Festmeter Schadholz je Testzug werden auf der Schiene umweltfreundlich und straßenschonend neuen Zielmärkten zugeführt. Unabhängig vom wirtschaftlichen Erfolg des Projektes profitiert die heimische Bevölkerung, da je Schadholz-Zug mindestens 60 Lkw-Fahrten im Tal eingespart werden und die Verkehrssicherheit entsprechend gesteigert wird. Vor Ort sind es innovativ und ökologisch denkende Unternehmen wie Hasslacher Meisterfenster als verlässlicher Lieferant und Günther Bachmann Transporte, die die Rundholzlogistik am Bahnhof Kötschach-Mauthen optimieren. Mit dem Lieferanten Steiermarkbahn wird das Schadholz zielgenau zu Mayr-Melnhof Holz geliefert und neuen Absatzmärkten zugeführt.

Österreichweites Vorbild

Ebenso professionell, wie das Gesamtprojekt konzipiert wurde, verfolgt der ehrenamtliche Verein Gailtalbahn auch die mediale und wirtschaftspolitische Nachbearbeitung des Projektes. Der konkrete ökonomische Nutzen für Wald- und Tourismuswirtschaft wurde kürzlich mit Landesrat Sebastian Schuschnig auf Basis eines konkreten Stufenplans diskutiert. “Ich stehe hinter der Region, damit künftig wieder dauerhaft Züge fahren”. Die Planungen für 2023 sind seitens des Vereins abgeschlossen und Zusagen für weitere Schadholzzüge liegen vor. Die gesamte Gailtalbahn als Lebensader für die Region zu erhalten, ist das große gemeinsame Ziel. Die jährlichen Investitionskosten in die Bahnstrecke betragen rund 300.000 Euro. Demgegenüber stehen Einsparungen im Straßenerhalt und bei sonstigen externen Kosten von über einer Million Euro. Das Land Kärnten signalisiert dem Verein Gailtalbahn jedenfalls einhellige Zustimmung.

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