Tierschützer aus Bad Bleiberg
Johann Planinschetz: „Werde auch bedroht“
Am 4. Oktober ist Welttierschutztag: Der Bad Bleiberger Johann Planinschetz gibt verstoßenen Tieren ein neues Zuhause.
BAD BLEIBERG. Die Liebe zu den Tieren wurde dem engagierten Bad Bleiberger in die Wiege gelegt. „Schon meine Mutter war so wie ich. Zurzeit ist die Situation wirklich schlimm, viele Leute wollen ihre Tiere aus diversen Gründen loswerden und die Menschen werden auch immer gröber“, sagt Johann „Hansi“ Planinschetz. Selbst nimmt er immer wieder Tiere in Not bei sich auf, den Großteil davon versucht er weiterzuvermitteln. Selbst hat er fünf Hunden und sechs Katzen ein Dach über dem Kopf geschenkt. Bei diesen Tieren handelt es sich um Extremfälle, die nur schwer ein neues Zuhause finden würden. „Ein Hund von mir ist beispielsweise inkontinent, mein Dackel hat eine schwere Vergangenheit hinter sich, da wäre nichts mehr gegangen, deshalb ist er nun bei mir“, erzählt der Tierfreund.
Aus eigener Kassa
Warum manche Menschen so grausam zu Tieren sind, weiß Planinschetz selbst nicht. Erst vor kurzem gab es den Fall, dass ein Bekannter eine kleine Katze am Spielplatz gefunden hatte, die von den Kindern zertrampelt wurde. „Selbst die Kinder sind schon sehr grob zu den Tieren“, bedauert er. Damit es den Tieren an nichts fehlt, muss man oft tief in die Tasche greifen. Das Geld dafür wird zum Großteil aus der eigenen Kassa genommen. „Man kann nicht sagen, wie viel Geld man dafür aufwenden muss. Unterm Strich geht der gesamte Lohn dafür drauf, für mich bleibt nicht viel über. Die Tiere sind mein Leben und ich mach das alles sehr gerne“, betont Planinschetz.
120 Kastrationen
Ein Problem sei auch, dass viele der Kastrationspflicht von Katzen nicht nachkommen. „In nur eineinhalb Jahren haben ich und meine Helfer 120 Katzen kastrieren lassen. Den Großteil bezahlen wir von unserem eigenen Geld, die Spenden reichen kaum aus.“ Obwohl er nur helfen will, wird Planinschetz oft mit Anfeindungen konfrontiert. Vor allem bei Katzen herrscht hier ein großes Problem. „Viele warten immer bis zum Schluss. Dann bekommen die Katzen Junge und plötzlich sind es dann zu viele. Wenn man den Leuten dann sagt, man braucht eine Woche Zeit, wollen sie die Tiere häufig auf grausame Weise töten. Das sind nicht nur Androhungen, sondern diese Leute machen es auch“, erzählt Planinschetz und betont: „Wir Tierschützer müssen uns sehr viel gefallen lassen: von schlimmen Drohungen, Beschimpfungen bis hin zu Psychoterror war alles schon dabei …“
Eine Auszeichnung
Für seinen Einsatz wurde er im September mit einem Preis ausgezeichnet. Eine Frau aus Villach hat dabei den Tierfreund bei den Herzensmenschen markiert. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Das bedeutet mir sehr viel, weil ich mit meiner Arbeit etwas bewegen will.“ Mit dem Geld, das er dadurch bekommen hat, wird er für die Tiere beispielsweise Futter und Kuscheldecken besorgen. Seit seinem 17. Lebensjahr sammelt er kranke „Viecherln“ auf, um sie daheim aufzupäppeln. „Die exakte Zahl meiner geretteten Schützlinge weiß ich gar nicht mehr so genau, es waren sehr, sehr viele. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass die Leute sich vorher überlegen, ob sie der Herausforderung gewachsen sind, ein Tier zu halten. Dann müssten wir nicht mehr so viele verwahrloste Tiere aufnehmen.“
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