Tröpolach

Landwirtin aus Leidenschaft

Michaela Berger führt zusammen mit ihrer Familie einen großen Betrieb in Tröpolach. Sie erzählt von ihrem Alltag.

TRÖPOLACH. Seit rund 40 Jahren ist der Betrieb von Manuela Bergen in der Obhut der Familie. Von Anfang an haben sie den Betrieb mit der Schafwirtschaft gestartet. Seit rund sechs Jahren leben nun auch Hühner am Hof. „Wir haben derzeit um die 1.000 Legehühner. Dazu haben wir noch alle sieben Wochen rund 150 Masthühner“, verrät die Bäuerin. Der bäuerliche Betrieb arbeitet mit Suffolk-Schafen. Das ist eine sehr fleischlastige Rasse. Die Lämmer können schon nach vier Monaten geschlachtet werden, da sie dort schon ein ordentliches Gewicht erreicht haben. Die Familie hat einen hauseigenen Hofladen. In diesem verkaufen sie die selbstproduzierten Produkte. Neben dem Hühnerfleisch und dem Schafsfleisch hat Familie Berger noch Eier von Freilandhühnern, Nudeln, Kräutersalz sowie Marmeladen und Säfte, die sie im Selbstbedienungsladen anbieten. Auf einigen ihrer Produkte findet man das Gütesiegel „AMA-Genussregion“. „Das AMA-Genussregion-Siegel bedeutet, dass unsere Produkte kontrollierte Produkte aus der Region sind. Dabei wird auf die Regionalität sowie auf die Qualität der Produkte geachtet. Das ist für uns etwas ganz Besonderes, da es eine Wertschöpfung unserer Arbeit widerspiegelt. Wir haben da alle etwas davon. Wir wissen, wo unsere Produkte herkommen und wie es den Tieren geht“, weiß Berger.

Jeder hat seinen Part

Der Tag für Familie Berger beginnt recht früh. Um 7 Uhr morgens geht die Familie in den Stall. „Als Erstes werden die Lämmer und Schafe gefüttert, danach kontrollieren wir, ob bei unseren Hühnern alles in Ordnung ist und dann werden die Masthühner gefüttert. Um 10 Uhr beginnen wir mit der Abnahme der Eier. Das machen wir zweimal pro Tag. Die Eier werden dann per Hand sortiert und für den Hofladen und den Verkauf verpackt“, erzählt die Bäuerin. Im Anschluss gibt es noch einen Kontrollgang. Die Hühner in den mobilen Ställen werden von einem Futterautomaten versorgt. Dieser muss wöchentlich wieder neu aufgefüllt werden, damit die Hühner auch genug Futter haben. Am Abend beginnt die Stallarbeit um 17 Uhr. Eine Besonderheit des Hofes ist, dass vier Generationen unter einem Dach wohnen. „Der Älteste bei uns im Haus wird demnächst 90 Jahre und der Kleinste ist jetzt zwei Jahre alt“, freut sich Berger. Die Bäuerin selbst hat zwei Söhne. Einer davon ist zuhause geblieben und hat am Hof ein landwirtschaftliches Lohnunternehmen gegründet. Somit hat er seinen eigenen Part am Hof. „Mein Mann, meine Schwiegertochter und ich sind für die Landwirtschaft zuständig. Ich mach den Verkauf und die Vermietung, da wir auch Urlaub am Bauernhof anbieten. Meine Schwiegertochter kümmert sich um die Eier. Jeder von uns hat seinen eigenen Part. Deshalb können wir auch alle so harmonisch zusammenwohnen. Auch die älteste Generation bei uns ist noch gut in Schuss und hilft uns tatkräftig“, freut sich Berger.

Regionalen Produkte schätzen

Corona brachte für die Familie auch etwas gutes mit sich. „Viele Leute haben wieder angefangen, die regionalen Produkte zu schätzen. Man bekommt fast alles bei uns im Tal und muss nicht auf die Billigware aus irgendwoher zurückgreifen. Die Leute freuen sich, wenn sie bei uns einkaufen können. Wir bekommen durchwegs positive Rückmeldung für unsere Produkte, da macht die Arbeit gleich um einiges mehr Spaß“, erklärt die Bäuerin. Da ihnen durch Corona viele Abnehmen weggebrochen sind, hat sich die Familie dafür entschieden, in dieser Zeit ihre Produkte zu spenden. Eine schöne Alternative und auf jeden Fall besser als wegschmeißen.