Mehr Tote: Stirbt Bezirk aus?

In den letzten zehn Jahren gab es im Bezirk immer eine negative Geburtenbilanz, trotz jüngstem „Babyboom“.

Gailtal. Die Zahlen der Statistik Austria zeichnen ein trübes Bild, was die Bevölkerungsentwicklung im Gailtal betrifft – die Geburtenbilanz war in den vergangenen zehn Jahren immer negativ.
2009 sind 222 Personen im Bezirk gestorben, nur 146 Babys erblickten das Licht der Welt. „Die Geburten- und Sterbebilanz weist daher ein Minus von 76 Personen auf, d.h., es sind um 76 Personen mehr gestorben, als Geburten verzeichnet worden sind“, erklärt Peter Ibounig, Leiter der Landesstelle für Statistik. Die Geburtenbilanz von Minus 76 ist die Differenz aus Geburten minus Sterbefällen – das ist der sogenannte natürliche Abgang an Einwohnern des Bezirkes. Die Geburtenbilanz war lediglich im Jahr 2002 (Minus drei Personen) in etwa ausgeglichen.
Ibounig weiß auch, dass das Land Kärnten bereits im elften Jahr eine negative Geburtenbilanz aufweist.
Wirft man einen genauen Blick auf den Zeitraum der letzten zehn Jahre (siehe Infografik rechts), wird die Situation noch deutlicher: Kamen im Jahr 2000 noch 169 Babys im Bezirk auf die Welt, waren es 2009 nur mehr 146. Ähnlich die Situation bei den verstorbenen Gailtalern: Waren im Jahr 2000 194 Todesfälle zu beklagen, sind es im Vorjahr 222.
Auch wenn mehr Menschen sterben als Babys geboren werden, ist es dennoch erfreulich, dass die Zahl der Geburten in den letzten beiden Jahren (seit dem Tiefstand 2007 mit nur 113 Geburten) wieder am Steigen ist. Im Vorjahr konnte der Bezirk Hermagor ein Geburtenplus von 10,6 Prozent verzeichnen (die WOCHE berichtete).

Die Konsequenzen

Was bedeutet das für den Bezirk? Karl Anderwald, Politologe, erklärt: „Für kleine Gemeinden wird es in Zukunft noch schwerer sein, ihren Aufgaben nachzukommen. Sie haben ihre konstanten Ausgaben, aber immer weniger Personen, die ihren Beitrag dafür leisten. Da klafft eine Schere.“ Das heißt konkret: Insbesonders die Aufrechterhaltung der Infrastruktur – Schulen, Postämter sowie Ärzte etc. – wird immer schwieriger. „Zusätzlich erhöhen sich für die Landbevölkerung die Kosten, um infrastrukturelle Dinge dennoch aufrecht erhalten zu können.“

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