Gailtal
Neuer Fund mit viel Geschichte
Franz Lederer fand einen Stein, der einen hohen wissenschaftlichen Wert hat.
GAILTAL. Wieder hat ein aufmerksamer Einheimischer einen außergewöhnlicher Fossilfund dem Geopark Karnische Alpen gemeldet. Franz Lederer fielen an der Gail in Dellach in einem etwa 500 Kilogramm schweren Kalksteinblock bis zu 15 Zentimeter große und sehr gut erkennbare Fossilien auf. „Ich war schon immer von der Natur begeistert. Seit kurzem bin ich auf Kristalle und Steine aus. Da ich gesundheitlich nicht mehr gut in die Berge unterwegs sein kann, bin mehr im Tal unterwegs“, erklärt der Finder. Obwohl der Stein kein Unbekannter ist, da er aus einem Steinbruch bei Nötsch stammt und wegen seiner Härte häufig als Böschungsstein verwendet wird, ist er außergewöhnlich. Der Stein muss schon lange in der Gail gelegen haben, denn er ist vom Wasser wunderbar blank geschliffen. „Es ist eine kleine Bestätigung für mich, dass der Stein eine solche Bedeutung hat“, freut sich Lederer.
Große Bedeutung
Gerlinde Krawanja-Ortner und Hans Peter Schönlaub vom Geopark Karnische Alpen bestätigten nach Besichtigung des Steins dessen hohen ästhetischen und wissenschaftlichen Wert. „Bei den Fossilien handelt es sich vor allem um Armfüßer. Das sind muschelähnliche Lebewesen, die mit einem Art Stiel im Boden verankert vor 330 Millionen Jahre die Meere bevölkerten. Da die Fossilien so perfekt parallel zu den Schichten des Gesteinsblocks liegen, kann man sagen, dass sie quasi so, wie sie vor vielen hundert Millionen Jahren am Meeresboden lebten, erhalten geblieben sind“, erklärt Krawanja-Ortner und fügt hinzu: „Fachleute bezeichnen so etwas als fossile Erhaltung in Lebendstellung. Das ist selten, denn meistens werden marine Lebewesen nach ihrem Absterben durch Strömungen des Meerwassers umgelagert.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.