Gailtal
Persönlichkeitsfördernde Vie(h)lfalt am Schroggerhof
Der von Familie Steiner geführte Schroggerhof in Leifling bei Dellach beheimatet gefährdete Nutztierarten. Diese werden gezielt für soziale und therapeutische Zwecke eingesetzt.
GAILTAL. Simone und Gerd Steiners Herzen schlagen für die Landwirtschaft. Als ausgebildete Pädagogen führen sie einen Bauernhof. Dahinter verbirgt sich allerdings mehr als nur gewöhnliche Landarbeit: Sie haben sich der Tierpädagogik verschrieben. Ihr Konzept der tiergestützten Intervention verbindet das Besuchererlebnis mit pädagogischen Methoden. Diese lassen den Kontakt zwischen Mensch und Tier auf elementare Weise neu aufleben. Menschen kommen den Tieren wieder näher und lernen sich dadurch selbst besser kennen. Ein therapeutisches Erlebnis, das sich positiv auf die Lebenssituationen der Personen unterschiedlichsten Alters auswirken soll.
Einklang und Harmonie
Die Idee, Pädagogik mit Tieren anzubieten, vereint gewissermaßen Hobby und Beruf der Familie Steiner. „Wir haben als Lehrer aus Eigeninteresse heraus die Ausbildung gemacht, da wir überzeugt von diesem Konzept sind.“, erzählt Gerd Steiner. Wenngleich die beruflichen Verpflichtungen es schwierig machen und sich das Projekt noch in den Kinderschuhen befindet, konnte Steiner bereits über einige Erfolgserlebnisse berichten: „Bei dem Besuch von Schulklassen merkt man, dass es überhaupt kein Konfliktpotential untereinander mehr gibt, wenn sie mit den Tieren arbeiten“, verrät der Pädagoge stolz. In der Therapie behält er sowohl das Verhalten der Kinder, als auch das der Tiere fest im Blick: „Es ist interessant wie Kinder und Tiere aufeinander reagieren.“ Zudem zeigen Erfahrungen, dass sogar Pflegebedürftige im Altersheim von der Arbeit mit Nutztieren profitieren können. „Sie verknüpfen das mit Erfahrungen aus ihrer Jugend und können so aus dem Alltag aussteigen“, resümiert der Landwirt.
Musik trifft Tier
Ferner hat sich Simone Steiner als Musikpädagogin etwas Besonderes einfallen lassen: sie lässt klangliche Elemente mit in die Therapie einfließen. „Das Rhythmusgefühl und das Spiel kann im Zusammenwirken mit Kind und Tier enorm gefördert werden.“, erläutert sie. Eine Methode, die für Personen mit motorischer Schwäche oder Unruhe unterstützend wirken kann.
Therapie für Jedermann
Die Zielgruppe, an die sich die Tiertherapie richtet, ist breit gefächert. „Tierpädagogik ist für Groß und Klein gedacht. Das Spektrum reicht von Kleinkinder, Kindern mit Konzentrationsschwierigkeiten, über Schüler, Senioren Menschen mit Beeinträchtigung bis hin zu Personen, die schlichtweg Interesse daran haben, mit Tieren zu arbeiten“, fast die Musikpädagogin zusammen. Im Vordergrund steht immer die Formulierung von individuellen Zielen. „Den besten Eindruck kann man sich jedoch direkt vor Ort machen“, sagt Steiner und lädt zum Besuch ein.
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