Fürnitz
Tscherpel: „Knapp 600 Impfungen haben wir schon verabreicht“
In der Ordination von Helmuth Tscherpel wird fleißig geimpft. Die Impfquote in seiner Praxis stimmt den Arzt zufrieden.
FÜRNITZ. Seit März dürfen niedergelassene Ärzte, wie Helmuth Tscherpel, gegen das Corona-Virus impfen. Rund 600 Impfungen führte er bisher in seiner Praxis in Fürnitz durch. „Das ist eine stolze Zahl, wenn man bedenkt, dass es am Anfang solche Lieferschwierigkeiten gab“, erinnerte sich der erfahrene Arzt an den Anfang. Erholt aus dem Urlaub zurückgekehrt, startet nun ein neuer Impfdurchgang in seiner Praxis. „Wir haben zuerst alle zweiten Impfungen fertiggemacht und fangen jetzt wieder neu an zu impfen“, erklärt Tscherpel.
Besonders beliebt
Aktuell verimpft Tscherpel den Impfstoff Biontech-Pfizer. Johnson & Johnson gibt es momentan nicht. Wann hier die nächste Lieferung kommt, kann Tscherpel nicht sagen. „Welchen Impfstoff ich geben kann, hängt immer davon ab, was geliefert wird“, sagt er im Gespräch mit der Gailtaler WOCHE. Besonders bei den jungen Menschen ist der Impfstoff von Johnson & Johnson beliebt, da nur eine Impfung notwendig ist. Aber auch Biontech-Pfizer sei bei den Impfwilligen sehr gefragt.
1-G-Regel
Schon vor seinem dreiwöchigen Urlaub bemerkte Tscherpel in seiner Praxis in Fürnitz eine recht hohe Impfbereitschaft. „Pro Tag impfen wir zwischen 120 und 130 Leute“, so der Arzt und ist mit der aktuellen Impfquote in seiner Praxis sehr zufrieden. Jedoch merke er auch, dass sich sehr wenig junge Menschen im Alter zwischen 20 bis 30 zur Impfung anmelden. „Die Gesamtsituation der Impfungen ist nicht so gut. Recht viele sind noch nicht geimpft“, meint er. Sollte Johnson & Johnson wieder verfügbar sein, hofft er so junge Menschen zum impfen motivieren zu können. „Die Androhung der möglichen 1-G-Regel wird in der aktuellen Impfsituation wahrscheinlich auch durchgreifen“, meint der Arzt. Bei Einführen der 1-G-Regel ist beispielsweise der Zugang zur Nachtgastronomie nur mehr Geimpften gestattet.
Angstmomente ausräumen
Laut Tscherpel sei es auch notwendig, die Dringlichkeit der Impfungen bewusster zu machen und die Menschen genauer über die Impfstoffe aufzuklären. „Wir in der Ordination führen lange aufklärende Gespräche mit den Leuten und können so Angstmomente ausräumen. Wir erklären ihnen ganz genau was passieren kann und was man dagegen machen kann“, sagt Tscherpel. Besonders die Sorge über die Nebenwirkungen der Impfungen hat sich bei vielen breit gemacht. „Bisher hatte ich in der Praxis keine Beschwerden nach einer Impfung“, versucht der Arzt zu beruhigen.
Enormer Stress
In Tscherpels Ordination laufen Impfungen wie folgt ab: Impfwillige werden in einer Liste eingetragen. Sobald der Impfstoff da ist, werden diese telefonisch informiert und schließlich Termine fixiert. Nach der Impfung bleiben die Patienten rund 15 Minuten zur Beobachtung vor Ort und können dann, nachdem der zweite Impftermin ausgemacht wurde, wieder gehen.
„Zu Stoßzeiten war das für uns alle eine echte Herausforderung, das alles zu organisieren. Meine Assistentin hat in ihrer Freizeit zuhause am Wochenende Impfpläne geschrieben. Das war ein enormer Stress. Aber es hat sich ausgezahlt“, erinnert sich Tscherpel.
Kurzfristig vergeben
Sommerzeit ist Urlaubszeit. Doch mit „Nicht-Erscheinen“ zu Impfterminen aufgrund dessen hat Tscherpel kaum zu kämpfen. „Dass die Leute ihre Termine nicht absagen ist eher das Problem. Da bemühen wir uns genügend Impfstoff zu bekommen, rufen die angemeldeten Personen an und sie sagen uns, dass sie mittlerweile schon geimpft sind“, erklärt er. Plötzliche Absagen seien gut zu managen: „Wir rufen dann Wartende an und geben ihnen den kurzfristig freigewordenen Termin.“ Stolz ist Tscherpel auch darüber, dass er bisher immer alle Impfdosen verimpfen konnte und noch nie eine Dose wegwerfen musste.
Nebenwirkungen
Auf nahezu jede Impfung kann der Körper reagieren. Unbedenkliche Nebenwirkungen nach einer Coronaimpfung sind Schwellungen und Rötungen. Auch grippale Symptome ein bis zwei Tage nach der Impfung sind normal. „Die Geimpften bekommen von uns einen Informationszettel über mögliche Nebenwirkungen mit, wo ich raufschreibe, was sie dagegen nehmen können. Wenn die Symptome länger als drei Tage dauern, sollen sie sich bei uns melden und wir beobachten das dann“, erklärt Tscherpel. Geht es in Richtung einer Venenthrombose, wird ein Blutbild gemacht. „Da gibt es drei Laborparameter, auf die es zu achten gilt“, so der Arzt. Im Krankenhaus wird die Situation dann weiter im Auge behalten. „Die Leute brauchen sich aber keine Sorgen machen, denn einer Venenthrombose kann man entgegen wirken“, beruhigt Tscherpel.
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