Nach Hochwasser
Zwei neue Gailbrücken entstehen

- Brückenklasse "I" bedeutet: Tragkraft bis 60 Tonnen, Fahrbahn aus Stahlbetonplatten mit Asphaltbelag und 4,50 Meter Breite
- Foto: Hans Jost
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Die Montagearbeiten in Stranig liegen im Zeitplan, die Brücke in Unterdöbernitzen folgt im Laufe des Junis.
KIRCHBACH (jost). Im Spätherbst 2018 wurden die beiden Gailbrücken von Stranig und Unterdöbernitzen durch ein verheerendes Hochwasser zerstört. Zeitgleich setzten in der Unglücksnacht vom 29. auf 30.Oktober die ungebändigten Fluten die Ortschaft Rattendorf unter Wasser und verwüsteten große landwirtschaftliche Flächen westlich von Rattendorf und westlich von Stranig meterhoch mit Schlamm, Geröll und Treibholz.
Sanierungsarbeiten
Inzwischen wurden die Schäden an den betroffenen Häusern sowie Sanierung und Wiederherstellung der landwirtschaftlichen Flächen weitestgehend abgeschlossen. Knapp zwei Jahre nach dem Hochwasser ist kürzlich, mit etwa zweimonatiger Verspätung wegen der Corona-Krise, auch die Erneuerung der beiden Gailbrücken in Stranig und Unterdöbernitzen, beide im Gemeindegebiet der Marktgemeinde Kirchbach, angelaufen. Die Fertigstellung beider Brücken ist im kommenden Herbst vorgesehen.
Wirtschaftliche Lösung
Beide Brücken sind Gemeinde-Angelegenheit. Bürgermeister Hermann Jantschgi erklärt im Gespräch mit der WOCHE Gailtal, dass mehrere Varianten geprüft wurden. Die jetzt umgesetzten preisgünstigsten Varianten sind Bogenträger-Fachwerkbrücken in Stahlbauweise, die vom Kärntner Stahlbauunternehmen Urbas geliefert und montiert werden. Die Bauarbeiten werden von der Arge Porr-Seiwald durchgeführt.
„Beide Brücken sind baugleich, dadurch konnten wir erhebliche Einsparungssynergien erreichen. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 1,2 Millionen Euro pro Brücke. Jeweils 50 Prozent übernimmt der Bund aus dem Katastrophen-Fonds, 25 Prozent steuert das Land Kärnten bei und die restlichen 25 Prozent, also pro Brücke 300.000 Euro, gehen zu Lasten der Gemeinde.“
ZUR SACHE
Einsparungen: Planung und Statik für beide baugleichen Brücken der Brückenklasse „I“ (bis 60 Tonnen) wurden vom Ingenieurbüro Stranner aus Lendorf bei Spittal erstellt. Die lichte Spannweite der Bogen-Fachwerkträger beträgt 47 Meter. Nach Fertigstellung der Stahlbauarbeiten wird die 4,50 Meter breite Fahrbahn-Platte als 20 Zentimeter dicke Stahlbeton-Scheibe mit Asphalt-Fahrbahn örtlich hergestellt.
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