Großschönau

Ansturm auf die Jubiläums-BIOEM

Weg von fossiler, hin zu nachhaltiger Energie - das war auch bei der 35. Ausgabe der BIOEM wieder das Motto.

GROSSSCHÖNAU. Die BIOEM, eine der größten und erfolgreichsten Fachmessen, feierte - mit zwei Jahren Verspätung aufgrund einer coronabedingten Pause - das 35. Jubiläum. Schon am Eröffnungstag herrrschte ein großer Ansturm.

Noch nicht am Ziel

"Wir schüren die Sehnsucht nach nachhaltigem Bauen und Wohnen, gesunden Lebensbedingungen, klimafitten Wäldern, humusreichen und trockenheitsresistenten Böden, Selbstversorgung mit erneuerbarer Energie, Biodiversität, Urlaubsgefühl im eigenen Garten und erstmals auch nach grünen Jobs", unterstrich Bürgermeister Martin Bruckner bei der Eröffnung. Er begrüßte die Gäste als neuer Obmann des Veranstaltervereins TDW Großschönau - er hat die Agenden 2021 von Herbert Schagginger übernommen.

Martin Bruckner präsentierte auch aktuelle Zahlen und Fakten zur Energiewende im Waldviertel - man sei "dem Ziel näher, aber bei weitem nicht am Ziel." So werde etwa nur rund 45 Prozent des Strombedarfs im Waldviertel selbst gedeckt: je zehn Prozent aus Photovoltaik, Wind und Wasser und bis zu 15 Prozent aus Holzhackgut.

Eine große Familie

"Nach 35 Jahren BIOEM ist es an der Zeit, danke zu sagen", so Vizebürgermeister Martin Hackl. Er dankte Initiator Josef Bruckner, allen Vorstandsmitgliedern, den Mitarbeitern im Büro sowie den rund 300 freiwilligen Helfern, welche sich seit Jahrzehnten für die Bio-Energie-Messe engagieren. Die Bevölkerung und die Vereine seien "zu einer großen Familie zusammengewachsen, wo das Miteinander im Vordergrund steht." Der TDW feiert heuer ausserdem auch sein 50-Jahr-Jubiläum.

"Goldstandard"

Die Brüder Bruckner seien seit über 30 Jahren die Botschafter für nachhaltiges Leben und Wohnen sowie Klimaschutz, sagte Landtagsabgeordnete Margit Göll. Martin Bruckner zeige immer wieder aufs Neue, was möglich ist und habe die anderen Bürgermeister im Bezirk mit seinen Themen angesteckt und "mit auf die Reise genommen".

Auch Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf gratulierte zum Jubiläum. "Bei der ersten Messe seid ihr noch belächelt worden, viele haben den Gedanken damals noch nicht verstanden. Aber heute sagen alle, das ist der richtige Weg. Was damals mit ein paar Hackschnitzelanlagen begonnen hat, ist heute zum Goldstandard geworden", so Pernkopf. Großschönau sei auch Vorreiter in anderen Bereichen - so ist sie die erste energieeffiziente "5e"-Gemeinde und erhielt den europäischen Dorferneuerungspreis in Gold.

Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von der Jugendtrachtenkapelle Großschönau.