Bezirk Gmünd: Bauwirtschaft sorgt für Rückgang der Arbeitslosigkeit
2.229 Menschen ohne Job, aber die Arbeitslosigkeit geht leicht zurück, Arbeitslosen-Quote dennoch bei 14,4 Prozent.
BEZIRK. Ende Februar 2016 waren beim Arbeitsmarktservice Gmünd insgesamt 2.229 Personen arbeitslos vorgemerkt, um 149 (od. 6,3%) weniger als im Vormonat und um 61 (od. 2,7%) weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Erster Rückgang seit 2014
Der Bezirk Gmünd hat somit im Jahresvergleich erstmals seit September 2014 wieder einen Rückgang im Jahresvergleich zu verzeichnen. „Der Abbau der Saisonarbeitslosigkeit hat bereits im Februar eingesetzt, wobei das Bauhaupt- und
–nebengewerbe zu einer leichten Entspannung des Arbeitsmarktes im Bezirk Gmünd beigetragen hat“, so AMS-Geschäftsstellenleiter Gerhard Ableidinger.
Männer zurück in der Bauwirtschaft
Während der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Frauen eher moderat ausgefallen ist (-5 oder -0,6%), ist die Männerarbeitslosigkeit aufgrund des früheren Saisonbeginns doch deutlich zurückgegangen (-56 oder -3,9%). Die in diesem Indikator nicht enthaltene Zahl der Arbeitslosen in Schulungen des AMS ist im Vergleich zum Vorjahr um 8 (oder 3,9%) auf insgesamt 212 leicht gestiegen.
Von den insgesamt 2.229 Vorgemerkten haben 798, also knapp 36%, wieder eine konkrete Einstellungszusage für Frühjahr 2016. „In absoluten Zahlen stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in den Metall-, Elektro- (+16 oder 8,3%), Nahrungs- (+10 oder 41,7%) sowie Handelsberufen (+9 oder 4,9%“, berichtet der Geschäftsstellenleiter des AMS Gmünd, Gerhard Ableidinger. Ein deutlicher Rückgang war, wie bereits erwähnt, in den Bau- (-49 oder -10,5%) und Holzberufen (-13 oder -18,6%) zu verzeichnen.
Arbeitslosenquote bei 14,4 Prozent
Die geschätzte Arbeitslosenquote liegt in Gmünd mit 14,4% deutlich über dem NÖ-Durchschnitt von 10,8%.
Im vergangenen Monat wurden im Bezirk Gmünd 262 Jobsuchende neu arbeitslos, um 2 oder 0,8% mehr als im Februar 2015. In 468 Fällen (+126 oder 36,8%) konnte die Vormerkung wiederum beendet werden. Davon konnten 270 Personen mit direkter oder indirekter Unterstützung des AMS wieder eine Beschäftigung aufnehmen, 73 sind in eine Schulung eingetreten und 125 sind aus anderen Gründen (Pension, Krankenstand, Meldeversäumnis, Auslandsaufenthalt, Wochenhilfe, etc.) aus der Vormerkung ausgeschieden.
Stellenangebot über dem Niveau des Vorjahres
Mit Ende Februar waren 152 offene Stellen (davon 19 sofort verfügbar) beim AMS Gmünd gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 31 Stellen (oder 25,6%). Im abgelaufenen Monat wurden 96 Stellen vom AMS Gmünd akquiriert und gleichzeitig 50 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt. Die Besetzungsdauer betrug im Durchschnitt nur 12 Tage.
Lehrstellenmarkt
Ende Februar waren 80 offene Lehrstellen mit Eintrittsdatum frühestens Juli 2016 gemeldet, um 8 oder 11,1% mehr als zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahres. Diesen 80 offenen Lehrstellen stehen 30 Lehrstellensuchende gegenüber. „Wir bekommen von den Betrieben die Rückmeldung, dass – im Vergleich zu den Vorjahren – weniger lehrstelleninteressierte Jugendliche vorhanden sind“, berichtet Gerhard Ableidinger, Leiter des AMS Gmünd. „Aus Erfahrung wissen wir, dass es noch viele Jugendliche gibt, die auf der Suche nach einer Lehrstelle sind, das aber bei uns noch nicht gemeldet haben. Diese Jugendlichen möchte ich auffordern, sich bei uns zu melden und nicht noch zuzuwarten, ob sie nicht doch noch selbst eine Lehrstelle finden. Jetzt ist das Angebot an möglichen Lehrplätzen noch groß, in zwei Monaten sieht das anders aus“, so Ableidinger weiter.
Gender-Budgeting- 51,1% des AMS-Förderbudgets für Frauen reserviert
Ein wesentlicher Indikator für die Beurteilung, wie ernsthaft und nachhaltig das AMS Frauenförderung bei seinen arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten betreibt, ist der Anteil am Förderbudget, der Frauen zugute kommt. Das Ziel für das Jahr 2015 in NÖ lautete, 51,1% des Budgets für aktive Arbeitsmarktförderung für Frauen aufzuwenden. Das AMS Gmünd bilanzierte Ende des Jahres mit einem 54,4%-igen Frauenanteil.
Frauen: Hochwertige Qualifizierung und Hilfe beim Wiedereinstieg nach der Babypause
Mit Blickrichtung internationaler Tag der Frau am 8. März 2016 verweist das AMS Gmünd auf interessante Angebote für Frauen, die das ganze Jahr hindurch in Anspruch genommen werden können. In Zeiten hohen Konkurrenzdrucks am Arbeitsmarkt laufen vor allem Frauen, die familiär bedingt eine Erwerbspause einlegen mussten, oder nur eine geringe Ausbildung vorweisen können, Gefahr, langzeitarbeitslos zu werden. Das AMS steuert hier mit hochwertigen und maßgeschneiderten Qualifizierungs- und Unterstützungsangeboten gegen. Unter anderem mit dem Programm „Handwerk und Technik“ (FiT), Facharbeiterinnen-Intensivausbildungen in den Ausbildungszentren Sigmundsherberg, Zistersdorf, Wiener Neustadt und im Technikcenter in St. Pölten sowie mit einem regional abrufbaren umfangreichen Schulungsangebot. Für Frauen mit verschiedensten Problemstellungen wurde in Niederösterreich in den Frauenberufszentren ein fast flächendeckendes Netz mit maßgeschneiderten Angeboten eingerichtet.
Die AMS-BeraterInnen in Niederösterreich halten rund um den 8. März für alle Kundinnen, die rund um den Internationalen Frauentag in die Geschäftsstelle kommen, eine kleine Aufmerksamkeit bereit.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.