Bezirk Gmünd: Heizungen aus dem Jahre Schnee

Installateurmeister Gerhard Böhm rät zum Kesseltausch.
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BEZIRK. In dunkler Vergangenheit wurden sie von unseren Vorvätern in dumpfe Kellerräume verfrachtet - und dort sind sie noch heute. In vielen privaten und öffentlichen Gebäuden haben Relikte aus der fossilen Vorzeit die Klimawende überlebt und verbrennen dort Öl, Kohle und - Geld. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf sagt vorsintflutlichen Heizkesseln nun den Kampf an. Ölöfen sollen ab 2019 in Neubauten verboten, bestehende Anlagen nach und nach modernisiert werden. In einer großangelegten Aktion sucht das Land nun die ältesten Heizkessel Niederösterreichs (siehe Zur Sache). Wir haben in die Keller im Bezirk Gmünd geschaut und so manche historischen Energiefresser gefunden.

Alt und bewährt

Ein solches Exemplar für feste Brennstoffe steht im Keller der Gmünderin Martina Herget. Das gute Stück ist wohl etwa 40 Jahre alt und tut bis heute brav seinen Dienst. Das wird sich auch so schnell nicht ändern, denn die Gmünderin hat nicht vor, den Heizkessel zu tauschen, solange er funktioniert, und begründet das so: "Mein knapp 40 Jahre alter Festbrennstoffkessel ist ein solides Gerät, das jedes Mal auch allen gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen standhält. Ich bin von den modernen Geräten mit ihrer störanfälligen Elektronik nicht überzeugt, je mehr Schnickschnack, desto öfter geht etwas kaputt und desto teurer wird die Sache."
Deutlich anders sieht die Sache naturgemäß Installateurmeister Gerhard Böhm aus Heidenreichstein, allerdings mehr bezogen auf Öl und Gasgeräte:

Hohe Kostenersparnis

"Die fossilen Brennstoffe sind nicht gerade umweltschonend. Ressourcen so zu vergeuden, dass man fast die doppelte Menge mit einem alten Gerät verbraucht, ist nicht sehr sinnvoll. Jeder schaut natürlich, einen Heizkesseltausch so günstig wie möglich zu erledigen und Förderungen zu nutzen. Aber sinnvoll wäre es auch ohne Förderung. Energie ist inzwischen so teuer geworden, dass es sehr wohl einen großen Unterschied macht, ob man pro Jahr beispielsweise 3000 Liter Heizöl verheizt oder nur 1500."


Stromverbrauch beachten

Heizkessel, die über zehn Jahre alt sind, sollte man im Interesse des eigenen Geldbörsels tauschen, so Böhm weiter. Bei ganz alten Ölbrennern aus den 60er-Jahren dürfe man nicht nur die Effizienz des Gerätes selbst im Auge behalten, sondern auch den Stromverbrauch der Umwälzpumpe. So alte Pumpen bräuchten meist bis zu 500 Watt, neue etwa 30 bis 50 Watt. Bei einer Jahreslaufleistung von etwa 1800 bis 2000 Stunden mache sich der Unterschied auch in der Stromrechnung deutlich bemerkbar. Die Begeisterung von Politik und Bevölkerung für Biomasse-Heizungen sei zwar nachvollziehbar, aber es komme eine solche Heizungsvariante auch nicht für jeden Haushalt in Frage, denn alleine die Bauform mancher Gebäude lasse eben nichts anderes zu als eine Gastherme oder einen Ölbrenner, so Böhm abschließend.

Zur Sache

So wird Ihr Energiefresser zum Ökokessel
Alte Heizkessel arbeiten oft ineffizient, verursachen höhere Heizkosten und verschlechtern die Luftqualität. Diese Aktion soll die BesitzerInnen alter Heizkessel zum Umstieg auf erneuerbare Energieträger motivieren. Wer den ältesten Heizkessel in Niederösterreich besitzt, gewinnt beim „Heizkessel-Casting“ einen neuen Biomasse-Heizkessel im Wert von € 7.000,- von Ligno Heizsysteme.
Wichtig für die Teilnahme am „Heizkessel-Casting“ ist ein Nachweis über das Alter des Heizkessels. Dazu das Typenschild oder die Rechnung fotografieren und auf der Website der Energie- und Umweltagentur NÖ unter www.enu.at/heizkesselcasting hochladen oder per Post an die Energie- und Umweltagentur NÖ, Grenzgasse 10, 3100 St. Pölten schicken. Eingereicht werden kann bis 31. März 2017.

Installateurmeister Gerhard Böhm rät zum Kesseltausch.
Martina Herget ist überzeugt von ihrem alten Heizkessel.

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