Die ersten Jobs der Gmünder
Während die Jugendlichen in ihren Ferialjobs malochen, erinnern sich unsere Promis an ihre ersten Schritte.
BEZIRK GMÜND (bt). Ob in der Gastronomie, im Büro oder in großen Industriebetrieben, im Bezirk Gmünd gibt es eine Vielzahl an Ferialjobs, aus denen Jugendliche wählen können.
Etwa bei der Gmünder Kartoffelstärkefabrik Agrana schnuppern aktuell gleich 44 Schüler und Studenten erste Arbeitsluft. Darunter ist der 16-jährige Stefan Schwarzinger, der die HTL in Karlstein besucht. "Es ist super, die Leute sind freundlich, und es passt alles", sagt er, während er mit seinen Kollegen an einer defekten Pumpe werkelt.
Die Bezirksblätter nahmen die Praktikumszeit zum Anlass, Persönlichkeiten aus dem Bezirk nach ihren ersten Jobs zu befragen. Agrana-Werksleiter Karl Fuchs ergatterte mit 16 Jahren einen Sommerjob in einem Fertigbetonwerk in Gars am Kamp. Außerdem schuftete er im Bauhof seiner Heimatgemeinde St. Bernhard-Frauenhofen, bevor es in den Sommern der Studienzeit in Stahlwerke ging. "Ich habe jeden Sommer gearbeitet. Dadurch habe ich mir mein Leben und großteils auch mein Studium finanziert", denkt er an das erste verdiente Geld zurück. Heute freut er sich besonders, wenn nach abgeschlossener Ausbildung aus ehemaligen Agrana-Praktikanten fixe Mitarbeiter werden.
Erfahrungen für's Leben
"Mir wurden Genauigkeit und Präzision gelernt. Das sind Sachen, die ich heute als 68-Jähriger noch immer weiß. Ich finde, jeder Ferialjob ist höchst wichtig. Man wird gebildet für's Leben und bekommt ein Gefühl für Arbeit und Leistung", meint der frühere Landtagsabgeordnete Johann Hofbauer aus Thaures.
In den Sommern 1968 und '69 war er am Postamt in Heidenreichstein beschäftigt. Dort stellte er Fahrscheine aus, verkaufte Briefmarken, nahm Pakete an und gab sie aus. Und manchmal waren diese Pakete eben schwer – so schwer, dass die Naht von Hofbauers Hose beim Anheben eines Tages nachgab.
Auch Gmünds Bürgermeisterin Helga Rosenmayer begann in einem ehemaligen Gmünder Betrieb einmal klein. "Ich hab auf der mechanischen Maschine Preislisten getippt. Ich hab's angenehm in Erinnerung. Die Leute waren alle nett, ich war jung und hatte Freude, dass ich mir ein bisschen Geld verdienen kann."
Freundschaften für's Leben
Wirtschaftskammer-Obmann und Transportunternehmer Peter Weißenböck aus Weitra half nicht nur früh im elterlichen Betrieb mit, er kam mit 15 auch in einem Wiener Zeichenbüro als Technischer Zeichner unter. "Wir haben damals an den ersten 4-Achs Lkw herumgebastelt, die in Österreich lange verboten waren. Heute sind sie Standard und auf allen Straßen unterwegs. Damals als Praktikanten haben wir sozusagen die ersten Prototypen gezeichnet", erinnert sich der 54-Jährige, der heute noch Kontakt zu ehemaligen Praktikumskollegen hat.
Andreas Krenn, Bezirksstellenleiter der Gmünder Wirtschaftskammer, hingegen übernahm für die ehemalige Gmünder Molkerei die Zustelldienste. "Das war sehr interessant. Ich habe Milch und Joghurt ausgeliefert. Das verdiente Geld habe ich dann in eine vernünftige Freizeitgestaltung investiert", lacht er.
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