Volksbefragung
Gemeindeamt-Umbau: Harbacher sollen abstimmen
In Moorbad Harbach kommt es zu einer Volksbefragung zum geplanten Umbau des Amtshauses.
MOORBAD HARBACH. Wie mehrmals berichtet, plant die Gemeinde Moorbad Harbach den Umbau bzw. die Sanierung des Gemeindeamtes. Der Verein "harbach.info" hat in den letzten Wochen für einen Initiativantrag für eine Volksbefragung zum Umbau Unterstützungserklärungen gesammelt. Die darin formulierte Frage lautet: "Sollen statt des geplanten Umbaus des Gemeindeamtes Moorbad Harbach nur die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden?"
Über 160 Unterstützungserklärungen wurden bisher gesammelt und damit die in der NÖ Gemeindeordnung verankerten 10 Prozent erforderlichen Unterstützungserklärungen mit knapp 20 Prozent übertroffen. Es wird daher zu einer Volksbefragung kommen, wie Bürgermeisterin Margit Göll bestätigt.
Kritik aufgekommen
"Die Veranlassung zu einer Volksbefragung begründet sich damit, weil seit Veröffentlichung dieser Sanierung/Umbau in Teilen der Bevölkerung in Harbach Kritik und Unverständnis aufkam", erklären Vereinsobmann Manfred Hartl und Stellvertreter Gottfried Pfeiffer. Ein wesentlicher Kritikpunkt seien die Kosten, die mit 1,3 Millionen Euro veranschlagt sind. Die Initiatoren verweisen auf einen ungünstigen wirtschaftlichen Zeitpunkt, um ein "derart teures Prestigeprojekt" zu errichten und rechnen mit weiteren Kostenerhöhungen etwa aufgrund steigender Baustoffpreise und Lieferengpässen. Sie fordern, dass von den Planern auch eine "Minimalvariante" erarbeitet wird, welche nur die "notwendigen Sanierungsmaßnahmen" enthält.
"Gegen eine Sanierung, die bauliche Schäden beseitigt und somit die Werterhaltung der Bausubstanz gewährleistet, kann wohl niemand etwas entgegnen", heisst es vom Verein. Das betreffe bauliche Maßnahmen im Keller oder beim Dach, ebenso habe man volles Verständnis für die Errichtung eines behindertengerechten Zuganges. Manche geplanten Umbauten seien aber "nicht notwendig" und ein Teil dieser Steuergelder könne "besser und solidarischer" verwendet werden.
Große bauliche Mängel
Bürgermeisterin Margit Göll betonte im Bezirksblätter-Gespräch, dass sowieso nur notwendige Arbeiten am Gebäude umgesetzt werden. "Es wurden erhebliche bauliche Mängel durch einen Statiker und einen Bausachexperten festgestellt", so Göll. So hängt im ersten Stock, wo sich das Archiv befindet, die Decke durch und der Keller, der ebenfalls als Lagerraum dient, ist nass und von gefährlichem Schimmel befallen. Besonderes Augenmerk liegt auch auf dem Schaffen von Barrierefreiheit und auf der thermischen Sanierung. Zudem ist u.a. geplant, alle Mitarbeiterbüros auf eine Ebene zu bringen und es soll auch ein größeres Bürgerbüro kommen. All diese Maßnahmen seien notwendig, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Auch soll dem Platzmangel entgegengewirkt werden.
Jetzt schon über konkrete Zahlen zu reden, sei wie "Kaffeesudlesen" - man sei mitten in der Ausschreibung und mehr wisse man Mitte März. Göll versichert aber: "Dieses Projekt bringt keine unnötige Verschuldung und es wird nicht mehr kosten als budgetiert, da wir bereits die Zusicherung über optimale Förderungen des Landes NÖ haben. Ich habe versprochen, dass ich die budgetierten Kosten nicht überschreiten werde und das halte ich auch. Ich habe die Gemeinde vor elf Jahren als Sanierungsgemeinde übernommen und wer mich kennt, weiss, dass ich in diesen Jahren hart für unsere Gemeinde gearbeitet und stets ein positives Budget gestaltet habe." Sie sei erfreut, dass so viele Bürger Interesse am Projekt zeigen.
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