Glühwein-Check im Bezirk Gmünd
Natur pur in unseren Punschstandln: Drei Experten verraten, worauf es bei Punsch und Glühwein ankommt.
BEZIRK GMÜND. Die Adventmärkte kommen Mitte Dezember so richtig auf Touren – aber wie viele „Touren“ hat eigentlich der Glühwein bei Ihrem Wirt? Und ist der Punsch beim Vereins-Standl ums Eck vielleicht gepantscht? Das untersuchen gerade Niederösterreichs Lebensmittelkontrolleure, die im ganzen Land Proben nehmen. Im Vorjahr hat es bei 69 überprüften Betrieben, darunter waren acht Weihnachtsmarktkontrollen, keine Beanstandungen von Getränken und Speisen gegeben. Lediglich die hygienische Handreinigung wurde acht Mal bekrittelt. Generell kommt also guter Stoff ins Häferl. Die Bezirksblätter haben sich umgehört, was im Bezirk Gmünd heuer so eingeschenkt wird.
Damenstrumpf als Hilfsmittel
Doppelt so gut schmecken Punsch und Glühwein, wenn man beim Genießen Gutes tut: 1.700 Euro für den guten Zweck hat die Hirschenwieser Charity-Punschhütte, die an den Samstagen bis Weihnachten heuer erstmals beim Kristallium zu finden ist, im letzten Jahr eingebracht. "Ich hoffe, dass wir das heuer wieder schaffen", so Initiator Peter Rojek. Dafür investiert er viel Liebe: Der Glühwein wird mit Hollersirup verfeinert. Dadurch kann auf die Zugabe von zusätzlichem Zucker verzichtet werden. Beim Punsch übernehmen diesen Part die Fruchtsäfte. Der Schuss – Rojek vertraut auf Inländer-Rum – darf duften, aber keinesfalls hervorstechen. Und für das perfekte Aroma greift der Hirschenwieser zu einem Trick: "In einen Damenstrumpf – selbstverständlich ungebraucht – kommt alles hinein. Dieser wird zugebunden und dann mitgekocht." Ganz schön vif, denn dadurch erspart sich der Punsch- und Glühweinkoch das lästige Herausfischen der Zimtrinden und Nelken.
Gmünder lieben "Winteraperol"
Für Monika und Josef Hag vom Stadtwirtshaus Hopferl zeichnet sich der perfekte Punsch oder Glühwein dadurch aus, dass "nicht zu viel Säure oder Alkohol rausstechen und auch der Zuckergehalt nicht zu hoch sein darf." Auf die Harmonie kommt es an. Damit der Geschmack am Stand vor dem Wirtshaus immer der gleiche ist, ist die Zubereitung der Getränke Chefsache – auch wenn an den Wochenenden bis Weihnachten diverse Vereine das Ausschenken übernehmen. "Wir legen sehr viel Wert auf gute Qualität der Grundprodukte – diese Kopfweh-Sachen haben nichts in den Getränken verloren", meint Josef Hag, laut dem der "Winteraperol" ein besonders gern getrunkenes Highlight ist.
Rotweinpunsch kommt an
Der Dorferneuerungsverein Motten hat sich bei den Punsch- und Glühweinliebhabern der Region bereits einen Namen gemacht. Am vergangenen Wochenende kamen diese beim Adventmarkt des Vereins endlich wieder in den Genuss. Obmann Markus Leitner besinnt sich dabei auf Klassiker. Eine tragende Rolle spielt der Wein, der von einem Winzer aus dem Weinviertel bezogen wird. Und davon braucht es in Motten ganz schön viel, hier wird der Punsch mit Rotwein gemacht. "Zur Krönung kann dann noch ein Schnapserl rein", so Leitner, der aber schmunzelt: "Es ist nicht so, dass man sich nach zwei Häferl nicht mehr auskennt." Na dann, Prost!
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